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Facebook testet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Messenger

Facebook hat mit Tests einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in seinem Messenger begonnen. Mit der neuen Option „Secret Conversations“ sollen Anwender einzelne Konversationen auf Wunsch zusätzlich absichern können. Als technische Basis (PDF) dient das von Open Whisper Systems entwickelte Open-Source-Protokoll Signal, das auch bei WhatsApp und Google Allo zum Einsatz kommt.

Die „geheimen Konversationen“ können ausschließlich zwischen dem Absender und seinem Gesprächspartner geführt werden. Die Nachrichten sind nur auf dem Gerät des Empfängers und somit für niemanden sonst einsehbar, nicht einmal für Facebook selbst. Innerhalb solch einer von Ende zu Ende verschlüsselten Konversation lässt sich zudem die Zeit einstellen, wie lange eine versendete Nachricht innerhalb dieser Konversation sichtbar bleibt.

Mit Secret Conversations lassen sich einzelne Konversationen in Facebook Messenger Ende zu Ende verschlüsseln (Bild: Facebook).

Wie Facebook in einem Blogbeitrag erklärt, ist die Verwendung der neuen Sicherheitsfunktion optional. Es begründet dies damit, dass viele Messenger-Nutzer erwarten, dass sie nahtlos zwischen verschiedenen Geräten wechseln können. Dass die geheimen Konversationen immer nur auf einem Gerät lesbar sind, könnten einige Anwender nach Einschätzung von Facebook daher als störend empfinden.

Außerdem weist es darauf hin, dass Secret Conversations bisher keine Inhalte wie animierte GIF-Bilder oder Videos unterstützt. Gleiches gelte für Chatbots, mobile Zahlungen und andere beliebte Facebook-Messenger-Funktionen.

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Aktuell steht die optionale Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nur unter Facebook Messenger für Android und iOS zur Verfügung. Der derzeit noch kleine Testerkreis soll im Lauf des Sommers erweitert werden. Die Allgemeinheit wird voraussichtlich im September Zugriff erhalten. Während der Testphase will Facebook Rückmeldungen über die Funktionalität sammeln, die Performance überwachen und neue Werkzeuge zum Melden unangemessener Inhalte einführen.

Sicherheitsexperten dürften wie bei Googles Messaging-App Allo kritisieren, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht standardmäßig aktiviert ist. So hatte Edward Snowden diese Entscheidung bei Allo als „gefährlich“ eingestuft, da sie das Programm „unsicher“ mache. Dort müssen Nutzer die Verschlüsselung erst manuell einschalten, indem sie den Inkognitomodus aktivieren.

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ZDNet.de Redaktion

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