Hewlett Packard Enterprise (HPE) denkt offenbar darüber nach, Teile seines Software-Geschäfts zu veräußern. Das meldet Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Quellen. Zu den Verkaufskandidaten sollen die in den vergangenen Jahren übernommenen Bereiche Autonomy, Mercury Interactive und Vertica Systems zählen.
Den Quellen von Bloomberg zufolge befinden sich die Gespräche aktuell aber noch in einer sehr frühen Phase und könnten auch ergebnislos verlaufen. Angaben zu möglichen Käufern oder Verkaufssummen liegen bisher nicht vor.
HP-CEO Whitman verfolgt schon seit längerer Zeit das strategische Ziel, das Unternehmen zu verschlanken und so für den Konkurrenzkampf mit Dell besser aufzustellen. Der wichtigste Schritt in diesem Zusammenhang war der Spin-off der PC- und Druckersparte, der im November vollzogen wurde.
Ende Mai hatte HPE zudem bekannt gegeben, dass man den Bereich Business-Services ebenfalls ausgliedern werde. Der Bereich soll in einem Joint Venture mit dem US-Anbieter Computer Sciences Corp (CSC) aufgehen. Dieser Deal ist etwa 8,5 Milliarden Dollar wert.
Das Software-Segment macht bei HPE derzeit etwa sechs Prozent des Umsatzes aus. Im abgelaufenen Quartal, das im April endete, gingen die Einnahmen der Sparte um rund 13 Prozent zurück. Ohne Wechselkurseffekte wäre sie hingegen um zwei Prozent gewachsen.
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Für die Übernahme von Autonomy hat HPE bereits eine fast vollständige Abschreibung in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar geltend gemacht. 2011 hatte HP das britische Unternehmen für über 10 Milliarden Dollar gekauft. HPE wirft ihm nach wie vor im großen Stil Unregelmäßigkeiten bei der Buchhaltung vor. Rund 5 Milliarden Dollar sollen falsch verbucht worden sein.
Auch für Mercury Interactive hatte HP tief in die Tasche gegriffen. Für den Anbieter von Monitoring-Lösungen zahlte es 2006 rund 4,5 Milliarden Dollar. Den Analytics-Spezialisten Vertica übernahm HP 2011 für etwa 350 Millionen Dollar.
Auch beim Konkurrenten Dell, der derzeit mit dem Storage-Hersteller EMC fusioniert, stehen Teilverkäufe des Software-Portfolios an. Dell kann damit nicht nur sein Angebot straffen, sondern gewinnt auch noch zwei Milliarden Dollar Kapital, das im Zuge der 67 Milliarden Dollar teuren Übernahme von EMC dringend gebraucht wird.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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