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TeamViewer QuickSupport: Fernsteuerung von Android-Smartphones

Die Fernsteuerung von PCs oder Macs gehört zu den Standardfunktionen, mit denen moderne IT-Abteilungen Support-Anfragen bewältigen. Mit der Android-App QuickSupport und der Desktop-Anwendung TeamViewer lassen sich inzwischen auch eine Reihe von Android-Smartphones fernwarten. Allerdings muss der Endanwender in dieser Konstellation der Fernwartung durch den Support zustimmen. Ist die Android-Anwendung TeamViewer Host auf dem Gerät installiert, ist auch das nicht mehr nötig. Allerdings ist für Letzteres ein Konto bei TeamViewer erforderlich. Außerdem sind nicht alle, aber immerhin sehr viele, Android-Smartphones fernsteuerbar.

Darüber hinaus ermöglicht die Kombination aus TeamViewer auf dem PC, Mac oder Linux-Rechner und die mobile App QuickSupport die Überprüfung des Gerätestatus wie CPU-, RAM- und Speicherauslastung, sowie Akkuanzeige, die Installation und Deinstallation von Apps und zusätzliche Einstellungen wie WLAN-Profile. Integriert ist zudem ein Dateimanager für den Datenaustausch zwischen PC, Mac oder Linux-Rechner und Android-Gerät sowie ein Chat-Programm.

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TeamViewer: Installation von QuickSupport

Für die Fernsteuerung des Android-Geräts müssen zwei Programme installiert werden: TeamViewer auf dem PC, Mac oder Linux-Rechner und TeamViewer QuickSupport (in der App-Ansicht heißt die Anwendung nur QuickSupport) auf dem Android-Smartphone oder Tablet. Nach dem Start von QuickSupport wird bei vollständig unterstützen Geräten zunächst ein Zusatzmodul geladen. Nach dem erneuten Start erscheint eine neunstellige ID. Diese Zahlenkombination gibt man in der TeamViewer-Desktop-Anwendung im Feld „Partner ID“ ein. Die ID lässt sich entweder telefonisch oder elektronisch per SMS, E-Mail, Chat oder einem anderen auf dem Android-Gerät installierten Kommunikationsprogramm an den Adressaten übermitteln.

Die ID, die auf dem Android-Gerät angezeigt wird, muss man in das Feld Partner-ID der Desktop-Anwendung eintragen, sodass man anschließend das Android-Gerät fernsteuern kann (Bild: ZDNet.de).

TeamViewer: Android-Gerät komplett fernsteuern

Anschließend klickt man auf „Mit Partner verbinden“. Auf dem Bildschirm des Android-Geräts wird ein Hinweis mit der Anfrage über die Fernsteuerung eingeblendet. Nach der Zustimmung beginnt die Fernsteuerung. Der Support-Mitarbeiter hat nun die vollständige Kontrolle über das Gerät. In der Benachrichtungszentrale wird dies mit zwei Anzeigetafeln und folgenden Angaben signalisiert: Bildschirmübertragung akiv, TeamViewer QuickSupport und QuickSupport, Verbunden mit (Rechnername).

Die Fernwartung muss vom Anwender erlaubt werden. Erst dann lässt sich das Android-Gerät komplett fernsteuern (Bild: ZDNet.de)

TeamViewer-Konto anlegen

Für die Fernsteuerung eines Android-Geräts mit der Desktop-Anwendung TeamViewer und der Android-App QuickSupport ist kein Konto bei TeamViewer nötig. Allerdings bietet ein TeamViewer-Konto zusätzliche Möglichkeiten. Damit lassen sich beispielsweise Geräte einfacher verwalten, was vor allem für Firmen-Admins interessant ist, die mehrere Android-Telefone fernwarten müssen. Besonders hilfreich ist, dass die für die Fernwartung nötige Geräte-ID abgespeichert werden kann, sodass bei einer späteren Sitzung die Neueingabe entfällt.

Unbeaufsichtigte Fernsteuerung

Während mit QuickSupport der Anwender die Fernsteuerung des Android-Smartphones oder Tablets bestätigen muss, entfällt dieser Schritt, wenn man stattdessen TeamViewer Host nutzt. Damit kann das Gerät unbeaufsichtigt aus der Ferne gesteuert werden. Allerdings nur, wenn zuvor ein paar Einstellungen vorgenommen wurden.

Nach dem Start von TeamViewer Host auf dem Android-Gerät weist man das Gerät zunächst seinem TeamViewer-Konto zu. Meldet sich der Anwender zum ersten Mal von dem Android-Smartphone bei TeamViewer an, muss er dieses über einen Bestätigungs-Link, der an die hinterlegte E-Mail-Adresse gesendet wird, autorisieren. Anschließend klickt man erneut auf Gerät zuweisen. Dann taucht es in der Liste der Geräte in der Managementkonsole des TeamViewer-Kontos mit der internen Gerätebezeichnung auf. In der Managementkonsole im Browser klickt man anschließend auf den Schalter “Verbinden”. Anschließend wird eine Verbindung zum Gerät aufgebaut.

Einschränkungen

Im Test mit Geräten von Samsung (Galaxy S6 Edge) und LG (G4 und G3) funktioniert die Fernsteuerung ohne Einschränkung problemlos. Mit dem Sony Xperia Z3 (D6603, Android N Developer Edition) ist hingegen lediglich ein Live-Screensharing mit Zeigen möglich. Man kann also das Gerät aus der Ferne nicht vollständig kontrollieren. Allerdings wird während des Live-Screensharings der Mauszeiger als Hand dargestellt, sodass telefonische Anweisungen grafisch unterstützt werden können und eine Supportsitzung aus der Ferne trotz fehlender Fernsteuerung dennoch erfolgreich verlaufen kann.

Damit die Fernsteuerung vollständig funktioniert ist TeamViewer auf die Unterstützung der OEMs angewiesen. Ist diese nicht gegeben, funktioniert allenfalls ein Live-Screensharing mit Zeigen. Damit lässt sich aber auch noch erfolgreich Support auf dem entfernten Gerät leisten (Screenshot: ZDNet.de).

Problematisch erweisen sich allerdings Custom ROMs. In Verbindung mit CyanogenMod unterstützt TeamViewer QuickSupport standardmäßig weder Fernsteuerung noch Live-Screensharing.

Fazit

Mit TeamViewer Quick Support und TeamViewer Host können IT-Profis Android-Anwendern aus der Ferne schnell und hilfreich zur Seite stehen. Allerdings ist TeamViewer auf die Unterstützung der Gerätehersteller respektive ROM-Entwickler angewiesen. Andernfalls ist eine Fernsteuerung nicht möglich. Dann bleibt immerhin das Live-Screensharing, mit dem der Support-Mitarbeiter zusammen mit dem Anwender das Gerät wieder auf Vordermann bringen kann.

Mit der Unterstützung der großen Smartphonehersteller wie Samsung, Sony und LG bietet TeamViewer in Kombination mit QuickSupport und Host allerdings Fernwartung für die meisten Android-Smartphones. Allein Samsung kommt hierzulande auf einen Marktanteil von über 50 Prozent.

TeamViewer ist für den Privatgebrauch kostenlos. Die Preise für Unternehmen beginnen bei 549 Euro für die Business-Lizenz, die ein Nutzerprofil, einen Sitzungskanal sowie unbegrenzte Endpunkte enthält. Die Premium und Corporate-Variante bieten einen größeren Leistungsumfang und kosten 1149 respektive 2299 Euro.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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