Yahoo hat seine Bilanz für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2016 veröffentlicht. Während es nach wie vor nach einem Käufer für sein Kerngeschäft sucht, hat es weiter mit einem Umsatzrückgang und Verlusten zu kämpfen. Die Einnahmen ohne Traffic Acquisition Costs (TAC), die das Unternehmen an seine Partner abführen muss, sanken im Jahresvergleich um 19 Prozent von 1,043 Milliarden auf 842 Millionen Dollar. Auf GAAP-Basis gingen sie von 1,243 auf 1,308 Milliarden Dollar zurück.
Damit verpasste der Internetkonzern teilweise die Erwartungen der Analysten. Die Wall Street hatte mit einem Aktiengewinn von 0,10 Dollar bei Einnahmen von mindestens 1,08 Milliarden Dollar gerechnet. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen gestern nach Börsenschluss in New York sank der Kurs der Yahoo-Aktie um 0,34 Prozent auf 37,82 Dollar, nachdem das Papier den gestrigen Handelstag mit einem Plus von 0,61 Prozent bei 37,95 Dollar beendet hatte.
Während das zum Verkauf stehende Kerngeschäft, einschließlich der Website und Yahoo Mail, stagniert, erhöhte sich der Umsatz der Mobilsparte von 252 auf 378 Millionen Dollar. Insgesamt legten die unter dem Schlagwort Mavens zusammengefassten Bereiche Mobile, Video, Native und Social im Jahresvergleich von 401 auf 504 Millionen Dollar zu. Mit ihnen will Yahoo mehr Umsatz generieren, um Rückgänge in anderen Segmenten auszugleichen.
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Der jetzt gemeldete hohe Verlust resultiert aus einer im Februar angekündigten Goodwill-Abschreibung auf das 2013 für 1,1 Milliarden Dollar übernommene Blog-Netzwerk Tumblr. Nachdem Yahoo zuvor schon 230 Millionen Dollar dafür abgeschrieben hatte, waren es jetzt nochmals 482 Millionen Dollar. Das deutet darauf hin, dass der Wert von Tumbler um fast zwei Drittel gesunken ist.
Die im Februar angekündigten Entlassungen und Abschreibungen sind Teil des Strategieplans von Yahoo-CEO Marissa Mayer, der auch den Verkauf von Unternehmenswerten wie Patente, Immobilien und Websites vorsieht. In einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den jüngsten Quartalszahlen sagte Mayer, die Verkaufsgespräche „machen große Fortschritte“. Allerdings gebe es noch nichts zu verkünden. Die aktuelle und möglicherweise letzte Bieterrunde endet angeblich kommenden Montag. Als aussichtsreiche Kaufkandidaten gelten AOL-Eigner Verizon und eine Investorengruppe um den Quicken-Loans-Gründer Dan Gilbert, der dem Vernehmen nach von Multimilliardär Warren Buffet unterstützt wird.
[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]
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