Facebook hofft darauf, ein experimentelles Laser-Kommunikationssystem praktisch umsetzen zu können, das Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 2,1 GBit/s ermöglicht. Statt Daten mittels Funkwellen oder Mikrowellen drahtlos zu übertragen, kommt dabei ein Laserdetektor zum Einsatz.
Facebooks Connectivity Lab glaubt, dass diese Herangehensweise zusammen mit seiner Drohnentechnik helfen kann, die nächsten vier Milliarden Menschen zu verbinden – uns insbesondere auch diejenigen, die in entfernten und ländlichen Gebieten leben. Die Forscher arbeiten im Rahmen der Facebook-Initiative Internet.org, die mit dem Ziel gegründet wurde, die übrige Menschheit, die keinen Internetzugang hat, mit erschwinglichen Zugangsdiensten zu versorgen. In diesem Zusammenhang stellte das britische Connectivity Lab im letzten Jahr die Drohne Aquila vor.
Ein Forschungspapier beschreibt die als Free-Space Optical (FSO) bezeichnete Kommunikationstechnik, die das verfügbare Funkfrequenzspektrum um ein Vielfaches ergänzen könnte. Andererseits muss sie aber atmosphärische Hindernisse überwinden, was nicht ohne einfallsreiche technische Klimmzüge geht. Um dennoch für eine effiziente Datenübertragung zu sorgen, setzt Facebook dabei auf fluoreszierende Lichtleitfasern.
„Wir haben die Nutzung von fluoreszierenden Lichtleitfasern demonstriert, die eine Farbe des Lichts absorbieren und eine andere Farbe abgeben“, erklärte Tobias Tiecke, der das Forschungsprojekt leitet. „Die Lichtleitfasern nehmen das Licht aus allen Richtungen über eine große Fläche auf. Das abgegebene Licht bewegt sich innerhalb der Lichtleitfaser, die es konzentriert in einen kleinen, sehr schnellen Fotodetektor führt.“
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Der lampenförmige Kollektor, der über eine Außenfläche von 126 Quadratzentimetern verfügt, nimmt blaues Licht auf und emittiert grünes Licht. Hohe Geschwindigkeiten sind den Forschern zufolge erzielbar, weil zwischen Lichtaufnahme und Lichtabgabe weniger als zwei Nanosekunden vergehen. „Aufgrund der Tatsache, dass diese fluoreszierenden Lichtleitfasern eine andere Farbe emittieren als sie aufnehmen, kann die Helligkeit des Lichts erhöht werden, das in das System eintritt“, fügte der Forschungsleiter hinzu und verwies auf eine Parallele in der Gewinnung von Solarenergie. „Wir haben bewiesen, dass dasselbe Konzept für Kommunikation eingesetzt werden kann, um Probleme mit gezielten Verbindungen zu umgehen und gleichzeitig sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.“
Laut Tobias Tiecke arbeitet Facebook an einem Prototyp für praktische Tests. Diese sollen unter anderem dazu dienen, die Machbarkeit kommerzieller Produkte auszuloten. Obwohl eine solche Kommunikationstechnik empfindlich auf Wolken und Nebel reagiert, ist auch DARPA – die Forschungsbehörde der US-Streitkräfte – schon länger von ihrem großen Potential beeindruckt.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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