Verizon soll noch heute die Übernahme von Yahoo bekannt geben. Das will Bloomberg von nicht näher genannten Quellen erfahren haben. Demnach beträgt der Kaufpreis rund 4,8 Milliarden Dollar. Darin sollen neben dem Kerngeschäft des Internetkonzerns auch Grundstücke und Gebäude enthalten sein. Yahoos geistiges Eigentum soll hingegen separat veräußert werden.
Bloomberg geht außerdem davon aus, dass der Verkauf des Kerngeschäfts das Ende von Marissa Meyers Zeit als Chefin von Yahoo bedeutet. Der ehemaligen Google-Managerin sei es nicht gelungen, Yahoo als unabhängiges Unternehmen neu zu positionieren. Stattdessen helfe es Verizon jetzt, nach der Übernahme von AOL seine Position als Multimedia-Anbieter weiter auszubauen.
Recode will indes erfahren haben, dass Yahoo am Wochenende die anderen Bieter, darunter den Investor TPG und eine Gruppe um den Quicken-Loans-Gründer Dan Gilbert, über das erfolgreiche Höchstgebot von Verizon informiert hat. Die Transaktion benötige jedoch die Zustimmung von Regulierungsbehörden. Auch eine Ablehnung des Deals durch die Verizon-Aktionäre sei möglich.
Ausschlaggebend für die Einigung mit Verizon war demnach nicht nur der eigentliche Kaufpreis. Für Diskussionen hätten auch das Suchabkommen mit Mozilla und hohe Ausgaben für Aktien-Gratifikationen gesorgt. Zudem sei nicht nur die Zukunft von CEO Marissa Mayer ungewiss. Auch der Verbleib anderer hochrangiger Manager im Unternehmen sei noch nicht geklärt.
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Als wahrscheinlicher Nachfolger von Mayer wird angeblich AOL-Chef Tim Armstrong angesehen. „Das wird eine schwierige Integration“, kommentierte eine der Quellen von Recode. Bisher seien noch keine Details des Zusammenschlusses der Verizon-Tochter AOL mit Yahoo besprochen worden. „Die Unbekannten sind so groß die die Bekannten.“
In der vergangenen Woche hatte Yahoo seine Bilanz für das zweite Quartal vorgelegt. Offenbar in Vorbereitung auf den Verkauf des Kerngeschäfts schrieb Yahoo erneut 482 Millionen Dollar auf den Wert des 2013 für 1,1 Milliarden Dollar übernommenen Blog-Netzwerks Tumblr ab. Daraus ergab sich ein Nettoverlust von 440 Millionen Dollar für die Monate April bis Juni. Bei einer Telefonkonferenz mit Analysten hatte Mayer von „großen Fortschritten“ bei den Verkaufsverhandlungen gesprochen. Die aktuelle und wie es nun aussieht letzte Bieterrunde sollte ursprünglich heute enden.
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