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Windows 10: Upgrade von 27 PC-Arbeitsplätzen

Der Online-Verlag NetMediaEurope GmbH, der unter anderen die IT-Magazine ZDNet.de und silicon.de herausgibt, hat in den vergangenen Tagen insgesamt 27 PCs auf Windows 10 aktualisiert. Dabei handelt es sich um Lenovo-Notebooks der Typen X220 und T520, die 2011 angeschafft wurden.

Ausgerüstet sind die Geräte mit Dual-Core-Prozessoren der Sandy Bridge-Plattform von Intel, 8 GByte DDR3-SDRAM und SSDs von Samsung (MZ7PA128) oder Crucial (M4-128GB). Als Grafikchip dient entweder ein Intel HD Graphics 3000 (x220) oder eine Kombination aus diesem und dem Nvidia Geforce GT 420M (T520). Als Betriebssystem ist Windows 7 SP1 64-Bit installiert.

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Installation von Windows 10: Vorbereitung

Das Upgrade des ersten Geräts erfolgte mithilfe von Windows 10 Upgrade Assistent. Das Microsoft-Tool überprüft zunächst, ob die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine Nutzung von Windows 10 gegeben sind. Beim ersten Upgrade-Versuch kommt es zu zwei Fehlermeldungen. Obwohl der freie Speicherplatz etwas mehr als die geforderten 20 GByte aufwies, brach das Tool mit der Fehlermeldung „Nicht genügend Speicherplatz“ ab. Durch das Löschen von weiteren 3 GByte wurde diese Fehlermeldung nicht mehr angezeigt. Der Hinweis von Windows 10 Upgrade Assistent, die Datenträgerbereinigung durchzuführen, um zusätzlichen Speicherplatz freizuräumen, brachte nicht den erhofften Erfolg. Programme wie WinDirStat oder Treesize sind dafür besser geeignet. Sie zeigen Ordner mit hohem Speicherverbrauch wie nicht länger benötigte Nutzerprofile von Ex-Mitarbeitern an, sodass man relativ zügig den fehlenden freien Speicherplatz parat hat.

Das zweite Problem, das mit „Anzeige“ nicht ganz zutreffend beschrieben wird. Tatsächlich handelt es sich bei der Fehlermedlung um einen Grafiktreiber, wobei jedoch nicht die physikalisch vorhandenen Modelle von Intel und Nvidia das Problem verursachten, sondern eine virtuelle Variante, die die Fernwartungssoftware LogMeIn installiert hatte. Damit wollte Windows 10 Upgrade Assistent die Installation von Windows 10 nicht durchführen. Der Treiber musste zunächst im Geräte-Manager unter Grafikkarte deinstalliert werden. Anschließend lief das Upgrade problemlos durch.

Deinstallation von nicht benötigen Programmen

Es ist zwar nicht unbedingt nötig, vor der Windows-10-Installation vorhandene Programme zu deinstallieren, aber schaden kann es nicht, wenn man beispielsweise nicht mehr benötigte VPN-Treiber oder Antivirus-Programme löscht. Damit beseitigt man nicht nur potentielle Probleme, sondern sorgt auch für freien Speicherplatz. Nicht-kompatible Anwendungen werden im Zuge des Windows-10-Upgrades gelöscht. Darüber wird der Anwender im Info-Center benachrichtigt. Hiervon waren allerdings nur Tools betroffen, die der Hersteller auf den PCs vorinstalliert hatte. Herkömmliche Programme wie Office waren auch nach dem Upgrade weiterhin vorhanden.

Windows 10: Neuinstallation und Upgrade mit ISO

Um die weiteren PCs mit Windows 10 zu aktualisieren, wird eine ISO-Datei heruntergeladen, mit der ein bootbarer USB-Stick erstellt wird. Die ISOs stehen bei Microsoft zum Download zur Verfügung. Wer nicht nach jeder einzelnen Version suchen möchte, nutzt für das Herunterladen der Windows-10-ISO das Program Microsoft Windows and Office ISO Download Tool 3.04a.

Da in wenigen Tagen das Anniversary Update ausgeliefert wird, wurde für die Aktualisierung der anderen PCs das Build 14393, das als Basis für das Anniversary Update dient, verwendet. Die Erstellung einer ISO mit dieser Version erläutert der Artikel Windows 10 Anniversary Update von USB-Stick installieren.

Für das Upgrade eines PCs wird das Setup-Programm unter der gerade genutzten Windows-7-Version aufgerufen. Will man Windows 10 komplett neuinstallieren, bootet man den Rechner mithilfe des USB-Sticks. Ein Upgrade des PCs ist dann aber nicht möglich.

Eine Aktivierung von Windows 10 mit Product Keys von Windows 7 oder Windows 8 ist erst seit November 2015 möglich. Voraussetzung hierfür sind ISOs, die das kumulative Update, das zu diesem Zeitpunkt erschien, enthalten. Einer Neuinstallation von Windows 10 steht somit nichts um Wege. Mit der ursprünglichen Version von Windows 10, die im Juli 2015 vorgestellt wurde, war eine Aktivierung mit alten Product Keys nach einer Neuinstallation nicht möglich. Hier musste zunächst ein Upgrade des jeweiligen PCs erfolgen, bevor man Windows 10 auf dem Rechner frisch installieren konnte.

Bei den Lenovo-PCs befand sich der Product Key auf einem Aufkleber im Akkufach. Alternativ kann man diesen auch mit Tools wie Produkey auslesen.

Probleme bei Neuinstallation

Das Upgrade von Windows 7 SP1 zu Windows 10 verläuft auf den PCs bis auf eine Ausnahme ohne Zwischenfälle. Beim fraglichen Rechner war der Grund für das Problem vermutlich eine ältere Antiviren-Software. Nach der Deinstallation dieser Lösung funktionierte der Rechner tadellos. Obwohl die im Geräte-Manager installierte integrierte Kamera von Ricoh als funktionsfähig ausgewiesen wurde, konnte die Kamera-App nicht darauf zugreifen. Erst die Änderung auf USB-Videogerät brachte Besserung.

Zwei PCs wurden komplett frisch aufgesetzt. Hierbei zeigten sich im Geräte-Manager zwei Komponenten, für die Windows 10 keine entsprechenden Treiber gefunden hat. Diese wurden als „Basissystemgerät“ und als „Serieller PCI-Anschluss“ ausgewiesen Eine kurze Recherche anhand der Herstellerkennung, die unter Eigenschaften – Ereignisse angezeigt wird, ergibt, dass es sich hierbei um die Intel Management Engine (ME) und den von Ricoh verbauten SD-Card-Leser handelt. Nach der manuellen Installation dieser Treiber, die auf der Lenovo-Supportseite erhältlich sind, wies der Geräte-Manager sämtliche Komponenten als funktionstüchtig aus, wobei anzumerken ist, dass der Treiber für Intel ME respektive AMT nur als Version für Windows 8 vorliegt. Die Installation klappte aber trotzdem. Die neuere für Windows 10 verfügbare Variante der Software ist nicht kompatibel zu der in den Lenovo-PCs verbauten Hardware.

Außerdem funktionierte die Tastenkombination fn + F5 für das Ein- und Ausschalten von WLAN nicht. WLAN ließ sich allerdings über „Einstellungen“ aktivieren. Alle anderen Tastenkombinationen in Verbindung mit fn wie die Regulierung der Displayhelligkeit funktionierten anstandslos. Da sich die WLAN-Verbindung auch über einen Hardware-Schalter an der Gehäuseseite ein- und ausschalten lässt, ist die fehlende fn-Tastenkombination verschmerzbar. Allerdings kann man diesen Mangel mit der Installation der Universal App Lenovo Settings und einer zusätzlichen Softwarekomponente beheben. Diese installiert aber zahlreiche Lenovo-Systemdienste, was vielen Anwendern nicht gefällt. Wer eine möglichst schlanke Konfiguration bevorzugt und potentielle Sicherheitsprobleme durch die Installation von Hersteller-Software vermeiden möchte, verzichtet auf die WLAN-Funktionstaste und behilft sich mit dem Hardware-Schalter.

Fazit

Das Upgrade der 27 Arbeitsplatzrechner von Lenovo auf Windows 10 verläuft größtenteils problemlos. Wer den in diesem Erfahrungsbericht beschriebenen Schwierigkeiten größtenteils aus dem Weg gehen möchte, sollte nicht mehr benötigte Software vor dem Upgrade deinstallieren. Das betrifft in erster Linie Antiviren-Lösungen aber auch ungenutzte VPN-Software.

Bei einer Neuinstallation ist darauf zu achten, dass man einen Überblick über die verwendete Hardware und deren Treiber hat. Tools wie AIDA64 informieren über die verwendete Hard- und Software, sodass man bereits im Vorfeld die nötigen Treiber herunterladen kann.

Durch das Upgrade auf Windows 10 werden die Lenovo-Notebooks noch bis 2025 mit Sicherheitsupdates versorgt. Bei Windows 7 endet der Support hingegen bereits 2020.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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