Windows 10: Microsoft beschneidet Konfiguration von Gruppenrichtlinien

Microsoft schränkt im Rahmen des Anniversary Updates die Möglichkeiten von Administratoren ein, bestimmte Elemente des Betriebssystems mithilfe von Gruppenrichtlinien zu konfigurieren. Konkret geht es um Tipps zu Windows 10 und Vorschlägen zu Inhalten des Windows Store, die sich nun nicht mehr in allen Windows-Versionen vollständig abschalten lassen.

In einem TechNet-Artikel beschreibt Microsoft die neuen Vorgaben. Demnach werden unter Windows 10 Pro nun ab Werk Tipps zu Microsoft-Apps und beliebten Anwendungen von Drittanbietern angezeigt. Per Gruppenrichtlinie lässt sich festlegen, dass die Empfehlungen nur zu Microsoft-Apps erscheinen – eine vollständige Deaktivierung ist nicht möglich.

Diese Option bietet Microsoft nur noch für Windows 10 Enterprise sowie die kürzlich vorgestellten Versionen Windows 10 Pro Education und Windows 10 Education an. Letztere wiederum erlauben es nicht, Vorschläge zu Apps von Drittanbietern anzuzeigen.

ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley hat bei eigenen Tests festgestellt, dass die Änderungen allerdings nur für die Gruppenrichtlinien und Mobile Device Management Tools gelten. Nutzer von Windows 10 Pro können die Einstellungen weiterhin auf ihren eigenen Rechnern vornehmen – zumindest mit der aktuell verfügbaren Version des Build 14393 ist dies möglich.

Microsoft räumt diese Hintertür zudem in seinem TechNet-Artikel ein. „Windows 10 Tipps, Tricks und Vorschläge und Windows-Store-Empfehlungen können durch die Nutzer an- oder abgeschaltet werden. Zum Beispiel sind Nutzer in der Lage, eigene Fotos für den Sperrbildschirm zu verwenden statt den von Microsoft zur Verfügung gestellten Bildern, oder Tipps, Tricks oder Vorschläge abzuschalten, während sie Windows benutzen.“

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Warum Microsoft diese Einschränkungen eingeführt hat, ist nicht bekannt. Foley vermutet, dass Firmenkunden zum Kauf der teureren Enterprise-Version motiviert werden sollen. Das sich Tipps, Tricks und Empfehlungen in Windows 10 Education abschalten lassen, ist hingegen der Zielgruppe geschuldet. Microsoft will verhindern, dass Schüler Werbung oder für sie ungeeignete Inhalte sehen.

Die Empfehlungen zu Windows-Store-Apps wiederum können Microsoft helfen, indirekt mit Windows 10 Geld zu verdienen. Wenn mehr Nutzer den Store besuchen und kostenpflichte Apps installieren, erhöht sich auch die Provision, die Microsoft für die Bereitstellung seiner Infrastruktur von den Entwicklern erhält.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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