Fehler in Samsung Pay erlaubt Zahlungsbetrug

Ein Sicherheitsforscher hat eine Schwachstelle in Samsungs Bezahldienst Samsung Pay entdeckt. Demnach ist es unter Umständen möglich, Sicherheitstokens vorhersagen. Auf einem anderen Smartphone eingesetzt könnte ein Dritter mit fremden Tokens und damit auf Kosten eines anderen seine eigenen Einkäufe bezahlen.

Samsung Pay basiert auf einer Technik namens Magnetic Secure Transmission (MST), die das koreanische Unternehmen zusammen mit LoopPay gekauft hat. Sie erlaubt es einem Smartphone, berührungslos mit einem klassischen Magnetstreifenlesegerät zu kommunizieren. Die im Smartphone hinterlegten Kreditkartendaten werden in Tokens umgewandelt, die dann an das Lesegerät übertragen werden – statt die Kreditkarte in das Lesegerät zu stecken.

Der Forscher Salvador Mendoza fand jedoch heraus, dass sich diese Tokens vorhersagen lassen. Das Verfahren zur Erstellung der Tokens werde schwächer, nachdem die Samsung-Pay-App den ersten Token für eine spezifische Kreditkarte generiert habe. Die Wahrscheinlichkeit, künftige Tokens zu erraten, nehme von daher zu.

Ein Angreifer wiederum könne die Tokens von einem Smartphone stehlen und anschließend ohne Einschränkungen auf einem anderen Gerät einsetzen, so der Forscher weiter. Bei einem Test habe er einen eigenen Token an einen Freund in Mexiko geschickt, der dort mit entsprechender Hardware seinen Einkauf bezahlt habe – obwohl Samsung Pay in Mexiko noch gar nicht verfügbar sei.

Die Tokens selbst stiehlt Mendoza mit einer speziellen Vorrichtung, die er an seinem Unterarm befestigt und die wie ein MST-Lesegerät funktioniert. Nimmt er das Smartphone eines Opfers in die Hand, fängt das Gerät den Token ab und schickt ihn automatisch per E-Mail an seine Adresse. So lässt sich der Token auch auf ein anderes Telefon übertragen. Die Vorrichtung lässt sich Mendoza zufolge aber auch an einem legitimen Lesegerät im Einzelhandel anbringen und funktioniert dann ähnlich wie ein traditioneller EC-Karten-Skimmer.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Sein Hack funktioniere mit allen gängigen Kreditkarten, Debitkarten und auch Prepaidkarten. Gutscheinkarten seien jedoch nicht anfällig, da Samsung hier einen Barcode erzeuge, der an der Kasse gescannt werde, ergänzte der Forscher.

„Samsung Pay ist mit den fortschrittlichsten Sicherheitsfunktionen ausgestattet, wodurch sichergestellt wird, dass alle Zahlungsdaten verschlüsselt werden“, teilte ein Samsung-Sprecher mit. „Sollte es jemals eine mögliche Schwachstelle geben, werden wir sie sofort untersuchen und das Problem beheben.“

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Copilot Wave 2: Microsoft kündigt neue KI-Funktionen an

Copilot wird stärker in Microsoft 365 integriert. Neue Funktionen stehen unter anderem für Excel, Outlook,…

6 Stunden ago

Kritische RCE-Schwachstelle in Google Cloud Platform

Schwachstelle weist laut Tenable auf schwerwiegende Sicherheitslücke in Google Cloud Diensten hin, insbesondere App Engine,…

23 Stunden ago

Microsoft macht Office LTSC 2024 allgemein verfügbar

Die neue Version kommt mit einem Supportzeitraum von fünf Jahren. Währenddessen erhält Office LTSC 2024…

23 Stunden ago

iOS 18 schließt 33 Sicherheitslücken

Sie führen unter Umständen zur Preisgabe vertraulicher Informationen oder gar zu einem Systemabsturz. Apples KI-Dienste…

23 Stunden ago

Intel verschiebt Bau der Chipfabrik in Magdeburg

Das Projekt liegt wahrscheinlich für rund zwei Jahre auf Eis. Aus der Fertigungssparte Intel Foundry…

1 Tag ago

Google kündigt neue Sicherheitsfunktionen für Chrome an

Der Sicherheitscheck entzieht unsicheren Websites automatisch alle Berechtigungen. Zudem können Nutzer in Chrome künftig Websites…

2 Tagen ago