Die russische Kartellbehörde FAS hat ein Ermittlungsverfahren gegen Apple eingeleitet. Wie das Wall Street Journal berichtet, wirft sie dem iPhone-Hersteller Preisabsprachen mit russischen Einzelhändlern vor. Sie sollen zusammen seit Oktober 2015 die Preise für die aktuelle iPhone-Generation festgelegt haben.
Der Leiter der FAS, Andrei Filimonov, hatte schon im Februar der russischen Nachrichtenagentur Interfax mitgeteilt, seine Behörde prüfe Hinweise auf mögliche Preisabsprachen. Daran beteiligte Unternehmen könnten mit einer Geldstrafe in Höhe von 15 Prozent ihrer iPhone-Umsätze belegt werden.
Laut WSJ werden immer mehr US-Firmen in Russland einer genauen behördlichen Prüfung unterzogen. Das Land reagiere damit unter anderem auf die schlechten Beziehungen zum Westen sowie die von den USA und der EU verhängten Sanktionen nach der Annexion der Krim im März 2014.
Im August 2014 wurden demnach mehrere Filialen der Restaurantkette McDonald’s wegen angeblicher Hygienemängel vorübergehend geschlossen. 2014 trat zudem ein Gesetz in Kraft, dass Internetfirmen wie Facebook, Google und Twitter verpflichtet, Daten russischer Nutzer in Russland zu speichern. Die Frist für die Umsetzung des Gesetzes wurde seitdem allerdings mehrfach verschoben.
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Google muss in Russland zudem seine Apps aus Android entfernen und auch seine Vereinbarungen mit Geräteherstellern überarbeiten. Die Bündelung der Apps mit dem Mobilbetriebssystem stufte die FAS als wettbewerbsfeindlich ein. Allerdings ermitteln in dieser Sache auch andere Länder gegen Google, darunter auch die EU-Kartellbehörden.
Dmitry Marinichev, Internet-Ombudsmann der russischen Regierung, schließt dem Bericht zufolge eine Bestrafung Apples aus. „Es ist ein Wirtschaftsunternehmen, das auf einem freien Markt agiert und deswegen selbst das Preisniveau für einzelne Märkte festlegt.“
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