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HP EliteBook Folio G1: Ultramobiles Notebook im Test

Seit der Vorstellung des Apple MacBooks werden ultramobile Rechner mit dem Intel-Core-m-Prozessor immer beliebter. Die Vorteile des Chips liegen klar auf der Hand. Durch den geringeren Stromverbrauch und den nicht mehr benötigten Lüfter können Notebooks noch schlanker und leichter gebaut werden, ohne dass die Akkulaufzeit darunter leidet. Doch wie sieht es mit der Leistung aus? ZDNet hat das neue, ultramobile HP EliteBook Folio G1 mit Intel Core m5 getestet.

Das EliteBook Folio G1 sieht HP für professionelle und private Anwender vor, die auf der Suche nach einem sehr leichten und kompakten Rechner im typischen Notebook-Stil sind. Das 12,5 Zoll Gerät gibt es wahlweise mit einem matten FullHD-Bildschirm oder mit einem hochauflösenden 4K-Touchscreen. Angetrieben wird es von einem Intel Core m5 oder m7, wobei 8 GByte Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Für Anwendungen und Nutzerdaten stehen SSDs mit Kapazitäten von 256 und 512 GByte zur Auswahl. Preislich beginnt das HP EliteBook Folio G1 bei 1029 Euro und kostet in der Maximalausstattung derzeit 2172 Euro.

Komplett flach: Das Scharnier des EliteBook Folio G1 kann bis zu 180 Grad weit öffnen (Bild: ZDNet).

Design & Verarbeitung

Es fällt schwer, das HP EliteBook Folio G1 nicht mit dem neuen Apple MacBook zu vergleichen. Genau wie dieses ist es extrem schlank und leicht, das Gehäuse besteht ebenfalls aus Aluminium und die Displaydiagonale beträgt um die 12 Zoll. Wie immer bleibt die Frage, wie man denn ein Notebook so viel anders gestalten kann. HP hat hierauf eine Antwort und setzt beim EliteBook Folio G1 vor allem auf wichtige Details, die nicht nur im Business-Alltag entscheidend sein könnten.

Zunächst einmal der Blick aus der Totale: Das HP EliteBook Folio ist beeindruckend schlank. An der dicksten Stelle sind es gerade einmal 1,19 Zentimeter. Auch beim Gewicht kann es punkten, so wiegt die getestete FullHD-Version ohne Touchscreen lediglich 979 Gramm, während die Variante mit 4K-Touchscreen 100 Gramm mehr auf die Waage bringt. Mit Abmessungen von 29,2 x 20,9 x 1,19 Zentimetern ist es insgesamt sehr kompakt und fällt in der Tasche oder im Rucksack kaum auf. Im Vergleich zum Apple MacBook ist das EliteBook Folio minimal größer und schwerer. Im Alltag ist der Unterschied aber vernachlässigbar.

Der Designsprache bleibt HP der EliteBook-Reihe treu. Das EliteBook Folio G1 besteht aus silbern-schimmerndem Aluminium. In Kombination mit dem Chrom-Scharnier und der umlaufenden, polierten Innenkante ergibt sich ein edles Gesamtbild. Die Verarbeitung ist insgesamt auf einem sehr hohen Niveau. Keines der Teile gibt unpassende Geräusche von sich, alles sitzt fest an seinem Platz. Hierbei ist auch das sehr stabile Displayscharnier zu loben, das genau richtig gewichtet wurde. Weder hebt die Unterseite beim Öffnen des Notebooks ab, noch wackelt der Bildschirm im geöffneten Zustand – genau so sollte es sein. Der Öffnungswinkel des Scharniers ist mit 180 Grad äußerst weit, sodass auch mehrere Personen das Notebook von oben gut betrachten können.

Tastatur für Vielschreiber

HP zeigt, dass ein dünnes Ultrabook nicht unbedingt einen Kompromiss bei der Tastatur bedeuten muss. Zum Vergleich muss erneut das Apple MacBook herhalten, das bei ähnlichen äußeren Maßen über einen Tastenhub von nur 0,5 Millimetern verfügt, während das HP EliteBook Folio G1 im Vergleich etwa doppelt so viel bietet. Die normalgroßen Tasten sind insgesamt sehr gut abgestimmt und liefern ein angenehmes Feedback. Sie sind schön fest, ohne zu viel Widerstand zu benötigen und bleiben auch bei schneller Eingabe leise. Auch für längere Texte ist die Tastatur insgesamt sehr gut geeignet, so wurde unter anderem dieser Testbericht mit dem HP EliteBook Folio geschrieben.

Die Hintergrundbeleuchtung leuchtet die Tasten gleichmäßig aus und bietet zwei Stufen. In der obersten Zeile befinden sich Funktionstasten, die beim Testgerät allerdings nicht alle funktionierten. Die Helligkeitseinstellung des Bildschirms führte ihren Dienst erst nach einem manuellen Treiberupdate aus, Tasten für Kalender sowie die Anruffunktion blieben selbst danach funktionslos. Dies sollte dringend nachgebessert werden.

Vielschreiber werden die hervorragende Tastatur lieben (Bild: ZDNet).

Genaues Trackpad

Das Trackpad des HP EliteBook Folio G1 ist recht groß geraten, könnte aber noch etwas breiter sein. Auf der glatten Glasoberfläche gleitet der Finger gut, das Feedback beim Klicken ist knackig. Positiv aufgefallen ist die hohe Präzision sowohl mit einem Finger als auch mit mehreren. In den Systemsteuerung gibt es die Möglichkeit weitere Einstellungen zum Touchpad zu treffen. Der GlidePoint genannte Treiber bietet genauere Abstimmung zu Mehrfinger-Gesten wie beispielsweise dem Wischen mit drei Fingern. Für Mac-Nutzer ist hier besonders praktisch, dass diese Geste als Zurück-Anweisung eingestellt werden kann.

Auch bietet sich hier die Möglichkeit, die Richtung beim Scrollen umzustellen, allerdings blieb dies im Betrieb ohne Auswirkung. Auch die Einstellung in den Windows-Einstellungen führte zu keinem Unterschied.

Guter Sound dank Bang & Olufsen

Bei den Lautsprechern des EliteBook Folio setzt HP auf eine Partnerschaft mit dem dänischen Klangspezialisten Bang & Olufsen. Das Ergebnis überzeugt mit einem guten Sound, der sowohl Stimmen als auch Musik klar und für diese Gehäusegröße überraschend laut wiedergibt. Lediglich der Bass, wie für diesen Formfaktor üblich, ist etwas unterrepräsentiert. Die beiden Stereo-Lautsprecher befinden sich auf der Unterseite, sodass Schall im Optimalfall von einem Tisch oder ähnlichem reflektiert wird. Wer das EliteBook Folio G1 auf dem Schoß nutzt, muss mit einem gedämpften Ton und einer niedrigeren Lautstärke rechnen.

In der Systemsteuerung gibt es die Möglichkeit, den Klang mit einer Software näher an die Bedürfnisse anzupassen. Hier kann unter anderem zwischen drei Voreinstellungen gewählt werden: Musik, Stimme und Film. Zusammen mit dem klar klingenden, eingebauten Mikrofon ist das EliteBook Folio G1 sehr gut für Videokonferenzen geeignet. Allerdings ist die Frontkamera verbesserungswürdig. Sie liefert ein stark körniges Bild, selbst bei guten Lichtverhältnissen. Außerdem ist das Gerät für Skype for Business zertifiziert und erlaubt ein einfaches Verwalten und Starten von Telefonkonferenzen mithilfe der Kalendertaste über die integrierte HP Premium Collaboration Tastatur.

Helles, scharfes Display

Die von uns getestete Version des HP EliteBook Folio G1 besitzt ein Full High Definition Display mit einer Diagonale von 12,5 Zoll. Alle Inhalte werden durch eine Pixeldichte von 176ppi scharf dargestellt und sind auch ohne Skalierung nicht zu klein. Die Farben des Panels sind leuchtstark und natürlich, Kontraste sind sehr gut. Vorbildlich sind auch die weiten Blickwinkel, sodass sich das HP EliteBook Folio von allen Seiten sehr gut ablesen lässt.

Die Hintergrundbeleuchtung lässt sich über Funktionstasten in zehn Stufen einstellen, wobei die höchste Stufe auch im Außeneinsatz für genügend Helligkeit sorgt. Hierbei ist aber auch hilfreich, dass der FullHD-Bildschirm eine matte Oberfläche hat und somit deutlich weniger spiegelt als sein 4K-Gegenstück mit Glasoberfläche. Verbesserungswürdig ist einzig der dicke Rahmen auf der Unterseite des Displays, hier hätte ein 16:10 Display problemlos reingepasst.

Zwei USB Typ-C Anschlüsse, die Thunderbolt 3 unterstützen (Bild: ZDNet).

Schnelle Hardware fürs mobile Office

Das spektakulär-schlanke Design verdankt das HP EliteBook Folio G1 vor allem der neuesten Intel-Core-m-Prozessorgeneration. Diese arbeitet so stromsparend, dass sie für den Transport der Abwärme keinen Lüfter benötigt. HP bietet wahlweise den Intel Core m5 oder m7 der aktuellen Skylake-Generation im Folio G1 an, die mit 1,1 Gigahertz, respektive 1,2 Gigahertz Grundfrequenz arbeiten. Der größere Unterschied liegt in der TurboBoost-Frequenz, die beim kleineren Modell bei 2,7 GHz, und beim größeren m7 bei 3,1 GHz liegt. Dazu gibt es immer 8 Gigabyte Arbeitsspeicher sowie eine m.2-SSD die wahlweise über PCIe oder SATA 3 angebunden ist und zwischen 256 und 512 Gigabyte Speicher bereithält.

Das getestete EliteBook Folio G1 zum Preis von derzeit 1349 Euro lieferte mit dem Intel Core m5-6Y54 genügend Leistung, um im Alltag alle Aufgaben ohne Verzögerung ausführen zu können. Dank 8 GByte Arbeitsspeicher stellt Multitasking selbst mit dem speicherhungrigen Google Chrome Browser kein Problem dar. Auch kreative Arbeiten in Adobe Photoshop oder Videoschnitt in FullHD sind flüssig möglich. Allerdings erhitzt sich das EliteBook Folio G1 dabei vor allem oberhalb der Tastatur – manchmal wird das sogar unangenehm heiß. Bei Office-Tätigkeiten bleibt es hingegen in der Regel kühl.

Die im Testmodell verbaute 512 GByte große SATA-3-SSD liefert eine gute Performance: Rund 500 Megabyte pro Sekunde beim sequentiellen Lesen, etwa 450 Megabyte beim Schreiben. Wem das zu wenig ist, hat die Option auf eine PCIe-SSD aufzurüsten.

Oberhalb der Tastatur wird es schon mal heiß (Bild: ZDNet).

Gute Performance

Insgesamt kann sich die Leistung des HP EliteBook Folio G1 sehen lassen und erreicht in Benchmarks Werte, die aktiv-gekühlten Konkurrenzgeräten wie einem Microsoft Surface Pro 4 oder Dell XPS-13 ebenbürtig sind oder die sogar darüber liegen. Produktives Arbeiten ist mit dem EliteBook Folio G1 somit sehr gut möglich, nur bei längerer, hoher Belastung tritt es an seine thermischen Grenzen, infolgedessen die Taktfrequenz des Prozessors stark gedrosselt wird; hier haben aktiv-gekühlte Notebooks klar die Nase vorne.

PC Mark 8

Modell CPU Home Work Creative
HP EliteBook Folio G1 m5-6Y54 3115 4010 3662
Samsung Galaxy TabPro S m3-6Y30 2417 3407 3002
Microsoft Surface Pro 4 i5-6300U 2736 3553 3408

Für produktives Arbeiten sorgen auch die zwei Thunderbolt-3-Anschlüsse auf der rechten Seite, die in USB Typ-C Form implementiert wurden. Selbst im Netzbetrieb bleibt somit ein Anschluss frei, um Peripheriegeräte anzuschließen. Einen Adapter für gewöhnliche USB-Typ-A-Stecker legt HP leider nicht bei. Stattdessen hofft es vermutlich, dass sich Kunden für die Elite-Thunderbolt-3-Dockingstation entscheiden, die neben vielen weiteren Anschlussmöglichkeiten auch vier USB-Typ-A-Anschlüsse besitzt.

Software mit Schwächen

Beim Betriebssystem setzt HP auf Windows 10 Pro, das zusammen mit den verwendeten Komponenten flüssig läuft. Auf dem Testgerät war keinerlei andere Software vorinstalliert, was einerseits praktisch ist, weil man sich somit unnötige „Bloatware“ spart, andererseits auch zeitraubend, weil sogar ein Assistent für Treiberupdates fehlte. Dieser musste über die HP-Webseite bezogen werden. Allerdings ist der sogenannte HP Support Assistant leider alles andere als effizient zu bedienen. Oft werden einzelne Treiberupdates in einem eigenen Installer-Fenster geöffnet und man muss sich durch zeitaufwendige Dialoge klicken, um das Update auszuführen. Hier muss HP dringend nachbessern.

Treiber-Updates werden oft nicht automatisch installiert (Bild: ZDNet).

Die Akkulaufzeit könnte besser sein

Das HP EliteBook Folio G1 besitzt einen fest verbauten 38 Wattstunden Akku, der für gute, aber nicht überragende Laufzeiten sorgt. Im einfachen Office-Betrieb mit Textverarbeitung und Recherche im Browser hält das Gerät mit 50 Prozent Displayhelligkeit etwa sechs bis sieben Stunden durch. Bei hoher Beanspruchung durch häufige Installationen oder CPU-intensiven Berechnungen schrumpft die Akkulaufzeit auf etwa drei bis vier Stunden.

Im Vergleich zu einem Apple MacBook, das circa 30 Prozent länger betrieben werden kann, besteht für HP noch Potenzial, die Akkulaufzeit weiter zu optimieren. Außerdem kann das HP EliteBook Folio G1 nicht an einer Powerbank aufgeladen werden.

Fazit: HP EliteBook Folio G1

Das HP EliteBook Folio G1 ist ein sehr gelungenes Notebook, das nicht nur durch sein schlankes und leichtes Design besticht. Tatsächlich sind auch das gut ablesbare Display, die gute Verarbeitung sowie die hervorragende Tastatur, die bestens für lange Texte geeignet ist, überzeugend.

Zudem liefert das EliteBook Folio G1 in Kombination mit dem Intel-Core-m5-Prozessor eine überraschend gute Leistung. Für Office- und Browser-Tätigkeiten ist dieses ultramobile Notebook bestens geeignet und braucht sich auch bei anspruchsvolleren Aufgaben nicht zu verstecken. Verbesserungspotenzial gibt es vor allem bei der Update-Software und den Treibern. Auch die Akkulaufzeit könnte länger ausfallen.

Daniil Matzkuhn

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