Forscher knacken zahlreiche Bluetooth-Türschlösser

Sicherheitsforscher haben auf der Konferenz Def Con zahlreiche Schwachstellen in sogenannten Smartlocks präsentiert. Davon betroffen sind nicht nur per Bluetooth steuerbare Bügelschlösser, sondern auch intelligente Schlösser, mit denen sich Haus- und Wohnungstüren verriegeln lassen. Bei 12 von insgesamt 16 getesteten Schlössern traten Mängel auf, die es ermöglichten, sie ohne Eingabe eines Codes zu öffnen, wie TechCrunch berichtet.

Anthony Rose und Ben Ramsay von Merculite Security nutzten für ihre „Einbrüche“ im regulären Handel erhältliche Hardware im Wert von rund 200 Dollar. Einige der getesteten Schlösser ließen sich relativ leicht mit einer sogenannten Replay-Attacke öffnen. Dabei fingen sie mit einem Bluetooth-Sniffer die Signale ab, die der Besitzer des Schlosses mit seinem Smartphone sendet, um das Schloss zu öffnen. Das erneute Abspielen dieser Signale war ausreichend, um das Schloss anschließend ohne Eingabe eines Codes zu entriegeln.

Schlösser der Hersteller Quicklock, iBluLock und Plantraco verzichten den Forschern zufolge indes auf eine grundlegende Sicherheitsfunktion. Ihre Apps senden das Passwort unverschlüsselt an das Schloss. Auch hier war ein Bluetooth-Sniffer ausreichend, um das Passwort abzufangen und das Schloss zu knacken.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

Außerdem ist es den Forschern gelungen, einige Schlösser mithilfe von speziell präparierten Daten zu öffnen. Ein um ein Byte veränderter verschlüsselter Datenstring war ausreichend, um das Schloss in einen Fehlermodus zu versetzen. Im Fehlermodus wiederum ist das Schloss automatisch geöffnet, um zu verhindern, dass ein Defekt den Nutzer beispielsweise aus seiner Wohnung aussperrt.

Eines der Schlösser, das sich aus der Ferne nicht knacken lies, fiel den Forschern erst nach einem kleinen „Eingriff“ zum Opfer. Sein Gehäuse ließ sich mit einem einfachen Schraubendreher öffnen.

Die Forscher wiesen zudem darauf hin, dass nur einer von zwölf betroffenen Anbietern auf eine Kontaktaufnahme reagiert hat. Der nicht genannte Hersteller erklärte demnach, er habe nicht vor, die Schwachstelle zu beseitigen.

Tipp: Kennen Sie die berühmtesten Hacker? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

8 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

12 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

13 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

13 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

13 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

15 Stunden ago