Intel wird das Deep-Learning-Start-up Nervana für einen nicht genannten Preis übernehmen. Das hat Executive Vice President Diane Bryant in einem Blogbeitrag angekündigt. Sie betont, das vor zwei Jahren gegründete Start-up aus San Diego verfüge über einen voll optimierten Hardware- und Software-Stack für Selbstlernsysteme.
Recode berichtet, Intel bewerte Nervana mit etwa 408 Millionen Dollar – eine hohe Summe für ein so junges Start-up mit 48 Mitarbeitern.
„Ihr geistiges Eigentum und ihre Erfahrung, Deep-Learning-Algorithmen zu beschleunigen, werden Intels Fähigkeiten im Bereich künstlicher Intelligenz erweitern“, schreibt Bryant. Intel werde davon besonders durch Verbesserungen der Intel Math Kernel Library profitieren können.
Letztlich heißt dass, dass Intels Prozessoren der Reihen Xeon und Xeon Phi leichter und mit besseren Resultaten für Künstliche Intelligenz einsetzbar sein werden – auch wenn Intel diesen Computing-Zweig laut Bryant schon mit einem Anteil von 97 Prozent dominiert und der Xeon E5 der im Bereich Maschinenlernen verbreitetste Prozessor ist. Facebooks offene KI-Plattform beispielsweise rückt allerdings die GPU Tesla M40 von Nvidia in den Mittelpunkt.
Man werde die Entwickler der Xeon- und Xeon-Phi-Prozessoren nun mit „dem talentierten Team von Nervana Systems“ zusammenbringen, schreibt Bryant. „So werden wir die Branche schneller voranbringen, als sonst möglich gewesen wäre.“
Nervana erklärte, es wolle seine Talente, seine Marke und seine Start-up-Mentalität behalten, aber auch bestehende Entwicklungen. Zu Letzteren zählen ein Deep-Learning-Framework namens Neon, eine Plattform und eine Hardwarelösung.
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„In zehn Jahren werden wir zurückblicken und diese Zeit als den Wendepunkt wahrnehmen, zu dem Computing-Architekturen neuronal wurden“, schreibt Gründer und CEO Naveen Rao. „Der integrierte Halbleiterschaltkreis ist eine der größten Leistungen der Menschheit, und Intel hat die beste Halbleitertechnik weltweit. Wenn wir nun Nervanas KI-Wissen mit Intels Möglichkeiten und gewaltiger Reichweite kombinieren, können wir unsere Vision umsetzen und etwas ganz Besonderes schaffen.“
Die Übernahme bedeutet auch einen ersten großen Erfolg für Andy Rubins Start-up-Inkubator Playground, der Nervana gefördert hatte. Googles früherer Android-Chef erwartet Künstliche Intelligenz schon bald als Cloud-Service. Sein Dienstleister Playground arbeitet an Bausteinen für KI, die in verschiedensten Geräten zu nutzen sind.
Zu Nervanas weiteren Investoren zählten Allen & Co, Data Collective, DFJ und Lux Capital.
[mit Material von Stephanie Condon, ZDNet.com]
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