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iFixit: Galaxy Note 7 lässt sich schlecht reparieren

iFixit hat Samsungs Galaxy Note 7 zerlegt und für seine Reparierbarkeit nur vier von zehn erreichbaren Punkten vergeben. Die Kritik der Reparaturspezialisten beginnt schon beim schwer zu öffnenden Gehäuse: „Wenn das Öffnen widerspenstig verklebter Samsung-Geräte ein olympischer Sport wäre, dann wäre unser Zerlegungsraum angefüllt mit Goldmedaillen.“

Das rückwärtige Glas war nur mühsam zu öffnen. Danach ließ sich das Verbindungkabel der Batterie leicht vom Mainboard trennen, um tiefer in das Gerät eindringen zu können. Nach der Batterie wurde das Mainboard mit drei kleinen Kameras aus dem Gehäuse entfernt.

Die stark verklebte Rückseite erschwert den Zugang zum Gehäuse (Bild: iFixit).

Besondere Aufmerksamkeit zog der Iris-Scanner im neuesten Modell der Note-Reihe auf sich, bei dem es sich tatsächlich um ein zweiteiliges System handelt: Ein naher Infrarotstrahler beleuchtet unsichtbar das Auge des Nutzers, während der Sensor ein Bild einfängt, das für mehr Sicherheit als mit einem Fingerabdruckleser sorgen soll.

Zahlreiche Bauteile erwiesen sich als weitgehend identisch mit denen, die in Galaxy S7 und S7 Edge zu finden sind. „Es scheint, dass Samsung mehr als nur die Produktnummern vereinheitlicht hat“, kommentiert iFixit und spielt damit auf den Zahlensprung von Note 5 auf Note 7 an. Auch das Chipset sei fast identisch mit dem, das in S7 und S7 Edge verbaut wird.

Lob finden die modularen und einzeln austauschbaren Komponenten (Bild: iFixit).

Die Reparaturspezialisten begrüßen, dass viele Komponenten modular und daher einzeln auszutauschen sind. Sie loben auch die verbesserte Kabelführung, durch die der Ladeanschluss ohne Entfernung des Displays erreichbar ist. Positiv bewerten sie auch, dass die Batterie ausgetauscht werden kann, ohne zuerst das Mainboard herausbekommen zu müssen – erschwert werde es allerdings durch hartnäckigen Klebstoff und die verklebte Rückseite.

Gorilla Glass 5 im Test sehr kratzempfindlich

Glas auf Vorder- und Rückseite verdopple zudem das Risiko von Sprüngen, während der starke Klebstoff des Backcovers den Zugang zum Gehäuse sehr erschwere. Weiterhin führen die Experten an, dass es durch das an beiden Rändern gebogene Display wohl kaum möglich sein wird, das Frontglas zu ersetzen, ohne das Display zu zerstören.

Ein bei Youtube veröffentlichter Test von JerryRigEverything ergab außerdem, dass das Display aus Gorilla Glass 5 zwar bruchfester bei Stürzen sein mag, aber gleichzeitig auch sehr kratzempfindlich. Demnach ist das neue Material sogar weniger kratzfest als frühere Versionen. Schon bei leichter bis mittlerer Bearbeitung mit metallenen Stiften ergeben sich sichtbare Kratzer, die durch Polieren nicht wieder zu entfernen sind. Der Tester empfiehlt daher dringend, das Display mit einer Schutzfolie vor Beeinträchtigungen zu schützen.

ZDNet.de Redaktion

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