Samsung wird im kommenden Jahr Gebrauchtgeräte in sein Angebot aufnehmen. Das berichtet Reuters mit Verweis auf informierte Kreise. Es soll sich um wieder aufbereitete frühere Spitzenmodelle handeln, die auch als „refurbished“ oder „generalüberholt“ bezeichnet werden.
Der Informant sagte der Agentur, es werde sich um Geräte von Anwendern handeln, die im Rahmen eines Abonnements jedes Jahr das aktuelle Spitzenmodell erhalten und ihr bisheriges Gerät zurückgeben. Dieses Programm wird etwa in Nordamerika und Südkorea angeboten. Die Gebrauchtgeräte sollen deutlich billiger sein.
Reuters konnte weder Zielmärkte noch angestrebte Preispunkte oder auch Stückzahlen in Erfahrung bringen. Es schreibt aber, Samsung wolle seine Kosteneffizienz maximieren und den Betriebsgewinn auch angesichts gesättigter Smartphonemärkte bei über 10 Prozent halten.
Solche generalüberholten Smartphones werden typischerweise mit einem neuen Akku und neuem Gehäuse ausgestattet, sodass sie in vielen Fällen kaum von einem Neugerät zu unterscheiden sind. Ob Samsung dies auch so praktizieren wird, ist aber offen. Das Unternehmen wollte das „Gerücht“ nicht kommentieren.
Besonders hilfreich könnten solche Gebrauchtgeräte in Märkten wie Indien sein, wo Spitzenmodelle zu Preisen um 800 Dollar für wenige Anwender erschwinglich sind. Auch Apple beantragte daher im vergangenen Jahr eine Lizenz, Gebrauchtgeräte aus aller Welt nach Indien zu importieren. Es wollte dort niedrigere Preispunkte treffen und besser mit Anbietern etwa aus China konkurrieren, ohne dem Wert seiner Marke zu schaden. Die zuständige Behörde verweigerte diese Genehmigung aber. In Indien bereits aktive Anbieter, die gesetzeskonform vor Ort fertigen, hatten gegen eine Ausnahme für Apple protestiert. Samsung war einer davon.
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Nach Zahlen von BNP Paribas, die Reuters zitiert, liegt der Wiederverkaufswert von Apple-Smartphones nach einem Jahr bei 69 Prozent des Neupreises. Für Samsungs Galaxy-Spitzenmodelle bekommt man zumindest in den USA nach einem Jahr etwa 51 Prozent des Neuwerts.
Apple verkauft „generalüberholte“ Hardware etwa in Deutschland und den USA. Hierzulande handelt es sich zumindest derzeit nur um Macs, iPads und iPods, nicht aber um iPhones. Die Preissenkungen liegen nach Herstellerangabe zwischen 40 und 60 Prozent unter dem Neupreis. Verkaufszahlen nennt Apple für dieses Programm nicht.
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