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Lenovo stattet Smartphones mit Microsoft-Software aus

Microsoft und Lenovo haben eine Vereinbarung über die Kreuzlizenzierung von Patenten getroffen, die auch die Vorinstallation von Microsoft-Software auf Smartphones vorsieht. In der Ankündigung ist die Rede von „ausgewählten Lenovo-Geräten, die das Betriebssystem Android nutzen“. Lenovo selbst erwartet, innerhalb der nächsten Jahre Millionen dieser Android-Geräte auszuliefern.

Zu den vorinstallierten Programmen zählen Microsoft Office, der Cloudspeicherdienst OneDrive sowie die Kommunikationslösung Skype, die Videogespräche ermöglicht. Das vorinstallierte Office schließt üblicherweise Word, Excel, Powerpoint, Outlook und weitere Programme ein.

Die „erweiterte Zusammenarbeit“ zwischen Microsoft und Lenovo umfasst auch die gegenseitige Lizenzierung von Patenten, die Geräte von Lenovo sowie Motorola abdeckt. Lenovo nimmt damit – wie schon Dutzende anderer Marken und OEM-Hersteller auch – Patente Microsofts in Lizenz, die angeblich in Android, Chrome OS und Linux genutzt werden. Eine ähnliche Kombination aus Patentlizenzvertrag und Verpflichtung zum Vertrieb von Microsoft-Programmen für Android hatte im Mai 2015 Samsung geschlossen. Die Vermutung liegt somit nahe, dass Microsoft hier eine Strategie fortsetzt, um mehr Android-Nutzer für seine Services zu gewinnen. Diese Bemühungen verstärkte der Softwarekonzern, nachdem seine eigenen Windows-Smartphones vom Markt nicht angenommen wurden.

Microsoft hatte sein Lizenzprogramm im Dezember 2003 gegründet und kann seitdem mehr als 1200 Abschlüsse vorweisen. 2014 wurde die Sparte in ein Tochterunternehmen namens Microsoft Technology Licensing LLC ausgegliedert. Die Lizenzeinnahmen sanken jedoch zuletzt in einem sich abschwächenden Smartphonemarkt. Die letzte Quartalsbilanz zeigte einen Rückgang um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr, da die erzielbaren Einnahmen je lizenzierter Einheit sanken. Zuvor wurden Microsofts Lizenzeinnahmen auf jährlich 2 Milliarden Dollar geschätzt.

Der von Google an Lenovo veräußerte Smartphonehersteller Motorola weigerte sich lange, Lizenzen an Microsoft zu zahlen. Ähnliche Vereinbarungen hingegen konnte Microsoft bereits mit Acer, Asus, Dell, Samsung, Sony und zahlreichen weiteren Herstellern schließen. Zu den Verweigerern zählen aber noch immer chinesische Hersteller wie Huawei, Oppo und Vivo, die sich seit dem letzten Jahr steigende Anteile im Smartphonemarkt sichern.

[mit Material von Lance Whitney, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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