Auf die Reparatur von iPhones spezialisierte Werkstätten berichten von immer häufigeren Problemen mit dem Touch-Display, die bei iPhone 6 und insbesondere dem größeren iPhone 6 Plus auftreten. Die Symptome beginnen typischerweise mit einem flackernden grauen Streifen am oberen Rand des Displays. Die Bildschirme reagieren zunehmend weniger auf Eingaben, bis sie schließlich gar nicht mehr auf Berührungen reagieren.
Die Reparaturspezialisten von iFixit bekamen solche Hinweise von vielen Werkstätten. Diese erhalten etwa monatlich Hunderte Geräte der iPhone-6-Reihe mit problematischem Touchscreen zur Reparatur. Auch Supportforen bei Apple füllen sich mit Berichten über graue Streifen und sporadisch nicht reagierende Displays.
Die Ursache liegt offenbar nicht im Display selbst, da dessen Austausch keine dauerhafte Besserung bringt. Die unabhängigen Werkstätten sehen als Verursacher vielmehr zwei Controllerchips für den Touchsreen, die sich auf dem Logicboard im Smartphone befinden. Apples Genius-Bar-Mitarbeiter tauschen diese als U2402 Meson und Cumulus U2401 bezeichneten Touch IC Chips bei Problemen jedoch nicht aus, sondern legen den Austausch des Logicboards oder gleich den Kauf eines neuen iPhones nahe. Wer eine weniger kostspielige Reparatur vorzieht, muss sich daher an unabhängige und versierte Reparaturspezialisten wenden.
Vorübergehende Abhilfe kann eventuell die gezielte Ausübung von Druck- und Biegekräften auf das Gerät bringen. Das brachte die Reparaturspezialisten zur Annahme, dass die Touchscreen-Probleme letztlich auf Bendgate zurückgehen. Nach der Einführung von Apples sechster iPhone-Generation häuften sich Beschwerden über verbogene Geräte. Sie betrafen überwiegend das größere Modell iPhone 6 Plus, das sich schon unter leichtem Druck verbiegen konnte – wenn das Smartphone beispielsweise in der Hosentasche getragen wurde und sich der Besitzer für einen längeren Zeitraum hinsetzte. Das Nachfolgemodell iPhone 6S hingegen überstand Biegetests unter vergleichbaren Bedingungen.
Bei iPhone 6 und 6 Plus aber wirken sich starke Biegekräfte auch auf das Logicboard aus, führt Jessa Jones von der Werkstatt iPadRehab in einem Blogeintrag aus. Das wiederum könne die winzigen Lötverbindungen der darauf befindlichen Controllerchips für das Touch-Display zunehmend lösen und die beschriebenen Probleme verursachen. Für diese Annahme spricht auch, dass Apple bei iPhone 6S und 6S Plus genau diese Chips vom Logicboard in den Gehäuseaufbau verlagert hat, in dem sie besser vor den Biegekräften geschützt sind. Als problematische Designelemente monieren Reparaturspezialisten außerdem, dass die Touch-IC-Chips weder eine Unterfüllung noch eine schützende metallene Ummantelung erhielten und deshalb leichter ihre Lötverbindungen verlieren.
Der auf die Instandsetzung von Logicboards spezialiserte Louis Rossmann aus New York City sieht eine neue Sammelklage auf den iPhone-Hersteller zukommen. Das könnte laut iFixit kostspielig für Apple werden, das es sich um ein Hardwareproblem handelt, das nicht einfach mit einem iOS-Update zu lösen ist: „Aber wenn das Problem so verbreitet ist, wie die Reparaturprofis vermuten, dann sollte Apple damit beginnen, den Kunden Lösungen anzubieten anstelle von Ausreden. Und sie müssen jetzt schnell reagieren.“
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