Die US-Bundespolizei FBI weist darauf hin, dass es ausländischen Hackern in den letzten Wochen gelungen ist, in die Wählerdatenbanken von zwei US-Bundesstaaten einzudringen. In einer Warnung empfiehlt sie den Zuständigen in anderen Bundesstaaten, die Sicherheit ihrer Computersysteme weiter zu verbessern, und bietet ihre Hilfe an.
Heimatschutzminister Jeh Johnson hat dazu auch auf einer Veranstaltung am 15. August informiert. Er gab allgemeine Warnungen ab; konkrete Informationen zu den zwei Angriffen lagen offenbar erst drei Tage später vor. „Das hat uns die Augen geöffnet“, zitiert das FBI eine namenlose Quelle aus der Strafverfolgungsbehörde. „Wir halten das für ziemlich ernst und gehen dem nach.“
Die beiden betroffenen Staaten werden in dem Dokument nicht benannt. Yahoos Informanten zufolge handelt es sich um Arizona und Illinois. Nachdem Hacker Daten von bis zu 200.000 Wählern herunterluden, sei etwa das Registrierungssystem in Illinois Ende Juli für zehn Tage abgeschaltet worden, heißt es. Und in Arizona hätten Kriminelle eine Schadsoftware eingeschleust, der es aber nicht gelang, Daten zu entnehmen.
Unter insgesamt acht genutzten IP-Adressen kam eine in beiden Fällen zum Einsatz, was auf eine Verbindung schließen lässt. Das FBI wendet sich nun auch an die anderen Wahlbüros der Bundesstaaten, damit sie auf von diesen Adressen ausgehende Aktivitäten achten.
Das Vertrauen ins Wahlsystem dürfte in den USA damit einen neuen Tiefpunkt erreichen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Anfang August öffentlich angedeutet, die Wahlen am 8. November könnten manipuliert werden. Reuters zitiert ihn: „Leute werden da reingehen und dann vielleicht so zehn Stimmen abgeben. Wer weiß?“
Das FBI untersucht derzeit auch Hackerangriffe auf die New York Times und andere US-Medien. Sie sind laut Bloomberg Teil einer seit Oktober laufenden Kampagne, die tief in das politische System der USA eindrang. Einem Informanten zufolge waren mindestens 4000 Personen im Visier, die eine Rolle in der US-Politik spielen.
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Im Juni war bekannt geworden, dass Hacker auf einen Server der US-Demokraten zugriffen. Zwei Gruppen russischer Eindringlinge operierten in dem Netzwerk unabhängig voneinander. Die eine interessierte sich für die Kommunikation der Partei, die andere für eine Materialsammlung über den republikanischen Kandidaten Donald Trump.
Kurz darauf wurde klar, dass die angeblich regierungsnahen russischen Gruppierungen auch die Clinton-Stiftung ausspioniert hatten, deren Schließung Donald Trump gerade wieder gefordert hat. Das dürfte bedeuten, dass der Fall bereits Auswirkungen auf den laufenden Wahlkampf hat. Auch die von Wikileaks veröffentlichten Voicemails Clintons stammen wahrscheinlich von russischen Datendieben.
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