Alphabet-Manager tritt wegen „Interessenkonflikt“ aus Uber-Board zurück

Der Fahrdienstvermittler Uber informiert, dass David Drummond sein Board of Directors verlassen hat. Drummond ist Senior Vice President für Corporate Development bei Alphabet und seit 2002 für Google tätig.

Wie Uber dem Wall Street Journal bestätigte, erfolgte der Rücktritt vor einigen Wochen „wegen Interessenkonflikten“ zwischen den beiden Unternehmen. Drummond selbst kommentierte: „Ich bin aus dem Board von Uber wegen der Überschneidungen zwischen beiden Firmen zurückgetreten.“

Drummond war dort als Vertreter von GV (früher Google Ventures) präsent, als dessen Chairman er Alphabet unter anderem dient. Als GV im Jahr 2013 die Summe von 250 Millionen Dollar in Uber steckte, geschah dies unter Drummonds Aufsicht. Er betont nun: „GV bleibt ein begeisterter Investor und Google wird weiter mit Uber zusammenarbeiten.“ Der Geschäftsführer von GV, David Krane, wird dem Board von Uber zudem auch künftig als Beobachter angehören.

Ubers Board hat jetzt nur mehr sieben Mitglieder, darunter Arianna Huffington, Bill Gurley und als Vertreter des Investmentfonds der saudischen Krone Yasir Al Rumayyan. Ein Nachfolger für Drummond wird vorerst nicht gesucht.

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Der Schritt unterstreicht Ubers Aufstieg vom interessanten Start-up zu einem wichtigen Marktteilnehmer. Mit Alphabet rivalisiert es im Bereich selbstlenkender Technik für Autos, die beide Firmen mit großem Aufwand erforschen: Uber in Pittsburgh, Pennsylvania, und Alphabet in Kalifornien. Diesen Monat hatte Uber schon Otto aufgekauft, ein Start-up für fahrerlose Lastwagen, das frühere Google-Mitarbeiter ins Leben gerufen hatten. Mit Anthony Levandowski wurde in der Folge einer der Gründer von Googles Autoprojekt Chef von Ubers zuständiger Abteilung.

Das WSJ sieht darüber hinaus eine Konkurrenzsituation im Bereich Lieferdienste, also zwischen UberRush und Google Express. Zudem verdichten sich die Anzeichen, dass Alphabet in Carsharing oder Fahrdienstvermittlung einsteigen könnte – und sei es nur, um seine selbstlenkende Technik in der Praxis zu erproben.

Der Schritt erinnert an den Rücktritt von Google-Manager Eric Schmidt aus dem Aufsichtsrat von Apple im Jahr 2009. Er war ein erstes Zeichen einer Entzweiung der langjährigen Partner, die mit Steve Jobs‘ Ankündigung eines „thermonuklearen Kriegs“ gegen Android und dem jahrelangen Rechtsstreit zwischen Apple und Samsung ihre Fortsetzung fand.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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