Google wird seinen bisher nur in Tel Aviv offerierten Mitfahrdienst im Herbst 2016 nach San Francisco bringen. Das berichtet das Wall Street Journal mit Verweis auf einen Informanten. Grundlage ist wie in Israel die App Waze, die Google 2013 aufkaufte.
Dem Informanten des WSJ zufolge beschränkt sich das Pilotprojekt in San Francisco zunächst auf etwa 25.000 Mitarbeiter, die zudem für eine von mehreren großen Firmen arbeiten müssen – darunter Google selbst, Adobe und Walmart. Sie können mit der Waze-App nicht mehr als zwei Fahrten täglich buchen, also normalerweise in die Arbeit und zurück. Eine Ausweitung auf die Allgemeinheit ist erst zu einem späteren Zeitpunkt geplant. Immerhin ist das gesamte Stadtgebiet abgedeckt.
Ursprünglich wurde Waze als Kartendienst mit Crowdsourcing-Community oder auch Social-Traffic-App gehandelt. Google zahlte anders als zunächst vermutet unter eine Milliarde Dollar. Es sagte damals, das Unternehmen aus Israel habe den Verkauf einem Börsengang vorgezogen, um seine Community weiter pflegen zu können.
Bisher zeigt sich auch Google selbst Community-orientiert, was Waze betrifft: Von den Mitfahrgebühren behält es vorerst keinen Anteil ein. Zudem beträgt die Mitfahrgebühr nur 54 US-Cent pro Meile oder umgerechnet 78 knapp 30 Eurocent pro Kilometer. Das ist weniger als bei den meisten Uber- und Lyft-Fahrten und soll auch den Mitfahraspekt verstärken, statt dass Fahrer sich als Taxidienstleister verstehen.
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2013 hatte Google noch über 250 Millionen Dollar in Uber investiert – heute sind sie in immer mehr Bereichen Rivalen, und Mitfahrdienste könnten der nächste sein. Diese Woche wurde bekannt, dass Google-Ventures-Manager David Drummond deswegen seinen Austritt aus dem Verwaltungsrat von Uber erklärt hat.
Das vor sieben Jahren gegründete Uber wird heute mit 68 Milliarden Dollar bewertet. Wie die Google-Mutter Alphabet forscht es mit großem Aufwand zu selbstlenkender Technik für Autos: Uber in Pittsburgh (Pennsylvania) und Alphabet in Kalifornien. Diesen Monat hatte Uber schon Otto aufgekauft, ein Start-up für fahrerlose Lastwagen, das frühere Google-Mitarbeiter ins Leben gerufen hatten. Mit Anthony Levandowski wurde in der Folge einer der Gründer von Googles Autoprojekt Chef von Ubers zuständiger Abteilung.
Auch bei Kartendiensten geht Uber inzwischen eigene Wege, während es früher ausschließlich Google Maps in seine App integrierte. Und schließlich experimentieren beide Firmen im Bereich Lieferdienste, wo ihre Angebote UberRush beziehungsweise Google Express heißen.
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