Der Chef von Nokias Forschungs- und Patentsparte Nokia Technologies, Ramzi Haidamus, ist als President vergangene Woche zurückgetreten. „Angesichts der jüngsten Fortschritte ist jetzt der richtige Zeitpunkt für mich, neue Möglichkeiten zu erkunden, um meiner Leidenschaft für den Aufbau und die Umgestaltung von Firmen nachzugehen“, kommentiert er selbst in einer Meldung von Nokia.
Nokia-CEO Rajeev Suri kommentierte, er sei zuversichtlich, dass Nokia Technologies „voranschreiten wird, ohne einen einzigen Schritt auszulassen.“ Die Strategie bleibe unverändert. Solange die Suche nach einem Nachfolger laufe, übernehme der neue Chef für Strategie und Business Development, Brad Rodrigues, die Präsidentenrolle kommissarisch.
Als „jüngste Fortschritte“ Nokias im Lizenzenbereich sind wohl zwei Vereinbarungen mit Smartphone-Marktführer Samsung und die Vergabe des Namens Nokia für neue Smartphones an HDM Global zu sehen. Im Februar hatten Nokia und Samsung ihren über zwei Jahre andauernden Streit um zusätzliche Lizenzzahlungen mit einer Schlichtungsvereinbarung beigelegt, was as für Nokia nachteilig angesehen wurde. Vor gut einem Monat folgte aber ein neuer Vertrag, der Nokias jährliche Lizenzeinnahmen nach einer Rechnung von Reuters von bisher geschätzten 800 Millionen Euro auf etwa 950 Millionen Euro jährlich steigern soll.
Der Patentvertrag gilt als wegweisend für künftige Verhandlungen mit Smartphone-Anbietern wie Apple und Huawei sowie Chipherstellern wie Qualcomm, die allerdings erst in einigen Jahren anstehen. Investoren hätten dadurch wieder Vertrauen zu Nokia gefasst, schreibt Reuters.
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Nokias Patentkatalog rührt größtenteils aus seiner Zeit als Mobilfunkpionier und größter Handyhersteller der Welt her. Im letzten Fiskalquartal steuerte Nokia Technologies 2 Prozent des Konzernumsatzes, aber 14 Prozent der Gewinne bei.
Die Rechte für Nokia-Mobiltelefone liegen seit Mitte Mai 2016 und für die nächsten zehn Jahre bei der neu gegründeten Firma HMD global Oy. Parallel verkaufte Microsoft das von Feature-Phone-Geschäft einschließlich 4500 Mitarbeitern an Foxconn, wie der chinesische Konzern Hon Hai Precision Industry üblicherweise genannt wird. Nokia Technologies erhält einen Sitz im Aufsichtsrat von HMD, das künftig alle Nokia-Mobilgeräte-Aktivitäten auf sich vereint, ist aber nicht an der Foxconn-Neugründung beteiligt.
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