Bericht: Twitter-Board diskutiert diese Woche Unternehmensverkauf

Das Board of Directors von Twitter wird bei einer Zusammenkunft am Donnerstag dieser Woche auch strategische Optionen inklusive eines Unternehmensverkaufs erörtern. Das hat Recode von einer Quelle erfahren.

Als mögliche Interessenten gelten Google, Apple und zwei Firmen des Medienunternehmers Rupert Murdoch, nämlich 21st Century Fox und News Corp. Auch könnte ein Zusammenschluss von Investoren das Social Network von der Börse nehmen und in Ruhe zu sanieren versuchen.

Zudem erwähnt Recode ein unwahrscheinlich klingendes Szenario: Ex-Microsoft-CEO Steve Ballmer und der saudische Prinz Alwaleed Bin Talal könnten ein größeres Paket an Twitter-Aktien kaufen und dessen strategischen Kurs stärker zu beeinflussen suchen. Beide halten zusammen immerhin schon 9 Prozent aller Twitter-Aktien.

Gerüchte über einen Verkauf von Twitter kursieren schon länger. Nach Microsofts Kauf von LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar im Mai gibt es für bisher abwartende Interessenten nicht mehr allzu viele Optionen. Wie um die Spekulationen noch anzuheizen erklärte vergangene Woche Evan Williams, einer der Gründer von Twitter und Mitglied des Board, das Unternehmen müsse nun „die richtigen Optionen prüfen“.

Microsoft hatte beim Kauf von LinkedIn dessen letzten Schlusskurs um rund 50 Prozent überboten. Recode rechnet nun vor, dass Twitter bei einem vergleichbaren Aufschlag 18 Milliarden Dollar kosten würde – ziemlich viel für ein Verlust schreibendes Social Network, dessen Nutzerwachstum stagniert.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Eine weitere Entlassungsrunde und andere kostensenkende Maßnahmen sind daher angeblich unvermeidlich und könnten noch vor einem Verkauf erfolgen, um das Interesse zu erhöhen, wie Recodes Quellen berichten. Im Oktober 2015 entließ Twitter etwa 8 Prozent der Belegschaft. Stand Ende Juni hatte es noch 3860 Mitarbeiter, an die es im letzten Quartal 168 Millionen Dollar an aktienbasierten Vergütungen ausschüttete, um weitere Abgänge von Leistungsträgern zu verhindern. Auch ein Verkauf von Abteilungen wie MoPub, Vine oder Fabric ist angeblich denkbar.

CEO von Twitter ist seit fast einem Jahr wieder einer seiner Gründer, Jack Dorsey. Ihm ist es bisher nicht entscheidend gelungen, das Social Network für Einsteiger zugänglicher zu machen und signifikantes Nutzerwachstum zu generieren. Dorsey ist zugleich CEO des Bezahldiensts Square. Twitters jüngste Maßnahmen waren die Einführung von Foto-Stickern und eine Verlängerung der maximalen Video-Dauer auf 140 Sekunden.

Tipp: Wie gut kennen Sie Twitter? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

14 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago