Microsoft hat zwei neue Cloud-Regionen eingeführt: US South und UK West liegen beide in Großbritannien, nämlich in den Hauptstädten London und Cardiff. Mit Irland und den Niederlanden kommt Microsoft somit auf vier europäische Rechenzentren für Clouddienste wie Azure und Office 365.
Weltweit steigt die Zahl der Microsoft-Cloud-Rechenzentren auf 28 an. Sechs weitere sind im Bau. Am meisten profitieren natürlich britische Firmen, die dadurch Microsoft-Dienste nutzen und zugleich Vorschriften zur Datenspeicherung im Land einhalten können.
Microsoft hatte die Expansion im November angekündigt. Zum Start kann es erste große Kunden nennen, darunter das britische Verteidigungsministerium mit 250.000 Nutzern und der South London Maudsley NHS Foundation Trust, der eine Reihe psychiatrischer Kliniken unterhält. Beide werden vertrauliche Daten in der Microsoft-Cloud ablegen.
Freilich müssen europäische Firmen weiter fürchten, dass US-Regierungsbehörden sich Zugang zu ihren Daten verschaffen können, auch wenn diese nicht auf amerikanischem Boden vorgehalten werden. Nach Interpretation der US-Justiz genügt es für die Anwendung des Patriot Act, dass Microsoft ein US-Unternehmen ist. Microsoft geht gerichtlich gegen diese Position vor; zuletzt war es im Berufungsverfahren erfolgreich.
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Unter den sechs von Microsoft angekündigten, aber nicht fertig gestellten Rechenzentren sind zwei in Deutschland, die die Telekom-Tochter T-Systems als Partner für Microsoft betreiben wird. Eventuelle Anfragen nach dem Patriot Act kann Microsoft dann an den deutschen Partner verweisen, der dem US-Gesetz nicht unterworfen ist – zur Beruhigung seiner Kunden.
Microsoft brüstet sich, nun weltweit mehr Regionen als irgendein Cloud-Provider anbieten zu können. Amazon Web Services ist in Großbritannien noch nicht vertreten, wird dort aber Ende 2016 oder Anfang 2017 ein Rechenzentrum eröffnen. Seine bisherigen europäischen Standorte sind Frankfurt am Main und Dublin.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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