Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Chiphersteller-Fusion: Renesas kauft Intersil für 3,2 Milliarden Dollar

Renesas aus Japan hat Pläne öffentlich gemacht, den US-Chiphersteller Intersil für 3,2 Milliarden Dollar zu übernehmen. Das 1999 gegründete Intersil konzentriert sich auf Industrie- und Mobilsysteme, Autos und Luftfahrt. Renesas sieht „unmittelbare Wachstumschancen“, wenn es die Kundschaft und die geografische Abdeckung von Intersil hinzubekomme.

Den Kaufpreis will das Unternehmen aus Tokio in bar begleichen. Es zahlt pro Aktie 22,50 Dollar, was einen Aufschlag von 43,9 Prozent auf den Schlusskurs vom 19. August 2016 bedeutet.

Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben zugestimmt. Der Kauf könnte nach Prüfung der zuständigen Behörden in der ersten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen werden.

Renesas schreibt, es wolle seine Microcontroller- und System-on-a-Chip-Techniken mit dem Power-Management und der präzisen Auswertung analoger Systeme verbinden, die Intersil einbringe. Das befördere es in Wachstumsmärkten wie Automobile, Industrie, Cloud-Computing, Medizin und Internet der Dinge (IoT) in eine aussichtsreiche Position. Auch im Markt für Analoggeräte mache es so Fortschritte, der bis 2020 auf 3,9 Milliarden Dollar anwachsen werde.

Chancen auf Umsatzwachstum gebe es sowohl lang- als auch kurzfristig. Natürlich werde man auch von Kosteneffizienz und Skaleneffekten profitieren. Die Summe gibt es mit 170 Millionen Dollar an.

ANZEIGE

So lassen sich Risiken bei der Planung eines SAP S/4HANA-Projektes vermeiden

Ziel dieses Ratgebers ist es, SAP-Nutzern, die sich mit SAP S/4HANA auseinandersetzen, Denkanstöße zu liefern, wie sie Projektrisiken bei der Planung Ihres SAP S/4HANA-Projektes vermeiden können.

Bei einer Konferenz in Tokio erklärte Renesas-CEO Bunsei Kure, es habe einen Bieterwettstreit gegeben, „und wir haben uns bei einem Preis geeinigt, der fast am oberen Limit lag.“ Weiter zitiert ihn die Agentur Reuters, Renesas werde „aktiv weitere Fusionen anstreben.“

Renesas ist aus den ausgegliederten Halbleiterbereichen von Hitachi, Mitsubishi und NEC entstanden – und sie sind noch immer wesentlich daran beteiligt. Es betrieb früher auch eine Chipfabrik in Deutschland, nämlich in Alsdorf bei Aachen, die es aber 2004 schloss. 2014 interessierte sich Apple für seine LCD-Sparte, den Zuschlag bekam aber schließlich Synaptics.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Google kündigt neue Sicherheitsfunktionen für Chrome an

Der Sicherheitscheck entzieht unsicheren Websites automatisch alle Berechtigungen. Zudem können Nutzer in Chrome künftig Websites…

7 Stunden ago

Cyberkriminelle nehmen Fertigungsbetriebe ins Visier

Ontinue registriert einen Anstieg beim Anteil am Gesamtangriffsvolumen um 105 Prozent. Das Angriffsvolumen auf den…

8 Stunden ago

o1: OpenAI stellt neues KI-Modell für komplexe Abfragen vor

Das o1 genannte Modell liegt als Preview vor. Bei einer Mathematikprüfung beantwortet es 83 Prozent…

3 Tagen ago

Zoom erhält IT-Sicherheits- kennzeichen des BSI

Das Kennzeichen erhalten Zoom Workplace Pro und Zoom Workplace Basic. Es bescheinigt unter anderem aktuelle…

4 Tagen ago

Google verbessert Tab-Verwaltung in Chrome

iOS und iPadOS erhalten Tab-Gruppen. Zudem unterstützt Chrome nun die Synchronisierung von Tab-Gruppen.

4 Tagen ago

Identitätsdiebstahl: 58 Prozent der Deutschen sorgen sich um digitales Erbe

Sie befürchten einen Missbrauch der Identitäten von Verstorbenen. 60 Prozent befürworten deswegen eine Klärung des…

4 Tagen ago