Categories: Sicherheit

VW gründet Cybersecurity-Tochter Cymotive

Die Volkswagen AG hat eine Cybersecurity-Tochtern namens Cymotive gegründet. Sie wird sich mit digitalen Bedrohungen für vernetzte Automobile befassen. Als Partner hat das Unternehmen drei israelische Sicherheitsspezialisten an Bord geholt.

Diese drei, Juval Diskin, Tsafrir Kats und Tamir Bechor, werden das Unternehmen leiten. Einer Pressemeldung zufolge streben sie an, „fortschrittliche Cybersicherheitslösungen für vernetzte Autos der nächsten Generation und mobile Dienste zu entwickeln.“ Standorte sind sowohl Wolfsburg als auch Herzliya in Israel. Zur Höhe seiner Investition und zur Größe seines Anteils macht VW keine Angaben.

Chairman wird Diskin sein, der von 2005 bis 2011 Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet war. Er kommentierte: „Zusammen mit Volkswagen bauen wir ein Team aus Cybersecurity-Spezialisten der Spitzenklasse auf. Uns ist klar, dass wir uns in den nächsten Jahren bedeutenden Sicherheitsbedrohungen für vernetzte Autos und autonome Fahrzeuge stellen werden müssen.“

Wenn ein Auto über WLAN und Bluetooth, Fahrhilfen und Infotainment-Systeme verfüge, könne sich der Hersteller nicht mehr nur auf Design, Geschwindigkeit und Benzinverbrauch konzentrieren, sagte Diskin weiter. Sicherheit sei inzwischen ein wichtiges Element.

Erst vergangenen Monat hatten Sicherheitsforscher darauf hingewiesen, dass sich Funkschlüssel für VW-Fahrzeuge nachbauen lassen, was Millionen zwischen 2000 und 2016 ausgelieferte Fahrzeuge betrifft. Dazu sind nur einige billige Funk-Bauteile nötig.

ANZEIGE

Sie haben Optimierungsbedarf bei Ihren Logistikprozessen?

Die Lösung lautet: Dokumentenmanagement. Erfahren Sie im kostenlosen E-Book, wie ein Dokumentenmanagement-System (DMS) Ihnen helfen kann, Ihre Logistikprozesse zu verbessern – von der Artikelnummer bis zur Zustellung. Lesen Sie außerdem, wie Sie ein DMS auch im laufenden Betrieb zeit- und kostensparend implementieren können.

Nach wie vor ist VW international in einen Skandal um gefälschte Emissionswerte verwickelt. In den USA wurde es im August zu einer Strafe von 14,7 Milliarden Dollar verurteilt.

Im Jui 2015 war es den Sicherheitsforschern Charlie Miller und Chis Valasek gelungen, einen fahrenden Jeep mit einem 15 Kilometer entfernten Notebook zu übernehmen. Fiat Chrysler rief deshalb 1,4 Millionen Fahrzeuge zurück. Beide Forscher sind inzwischen für Uber tätig.

Im März 2016 warnte das FBI ausdrücklich vor Anfälligkeiten von Autos. Neben Funksystemen sind vor allem USB-Ports für Wartungsupdates ein wichtiger Angriffspunkt. Der Zugang zum Auto muss laut FBI so gut wie bei einem Computer oder Smartphone kontrolliert werden.

[mit Materiual von Charlie Osborne, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

7 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

1 Tag ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

1 Tag ago