Palo Alto Networks warnt vor einem neuen Windows-Trojaner, dessen eigentliches Ziel es ist, Android- und iOS-Geräte mit Malware zu verseuchen. Die als DualToy bezeichnete Schadsoftware installiert per Sideloading gefährliche Apps auf mobilen Geräten, die über USB mit einem Windows-PC verbunden sind. Die meisten Opfer finden sich derzeit zwar in China, die Sicherheitsforscher haben aber auch Angriffe in den USA, Großbritannien, Spanien, Irland und Thailand registriert.
Um iPhones und iPads zu infizieren, nutzt DualToy Apples iTunes-Software. Ist sie nicht vorhanden, werden dessen Komponenten „AppleMobileDeviceSupport“ und „AppleApplicationSupport“ heruntergeladen und im Hintergrund installiert. Sie enthalten die für die Kommunikation zwischen PC und iOS-Gerät benötigten Treiber. Auch hier muss der Trojaner die Zustimmung des Nutzer für eine Verbindung mit dem mobilen Gerät einholen, falls iPhone oder iPad erstmals verbunden werden.
Ist eine Verbindung hergestellt, installiert DualToy auf Android-Geräten verschiedene als Adware oder Riskware eingestufte Apps. Darüber hinaus ist der Trojaner auch in der Lage, eine modifizierte Version des Tools SuperSU zu installieren, mit dem sich auf gerooteten Geräten die Nutzerrechte des „Superusers“ verwaltet lassen.
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Von iOS-Geräten stiehlt DualToy indes diverse Geräte- und Systemdaten wie Gerätename, Modellnummer, die eindeutige Seriennummer IMEI, Telefonnummer und die IMSI genannte Nummer zur eindeutigen Identifizierung von Mobilfunknutzern. Darüber hinaus wird versucht, eine gefährliche App auf dem verbundenen iOS-Gerät zu installieren, was laut Paolo Alto Networks derzeit jedoch an einem abgelaufenen Zertifikat scheitert – ein Mangel, den die Hintermänner von DualToy jedoch leicht beheben könnten. Die App selbst sei darauf ausgerichtet, die Apple ID und das zugehörige Passwort zu stehlen.
Erstmals wurde DualToy dem Bericht der Forscher zufolge im Januar 2015 entdeckt. Zu dem Zeitpunkt richtete sich der Trojaner allerdings nur gegen Android-Geräte. Angriffe auf iPhone und iOS beherrscht er erst seit Juni 2016. Mit Stand von August 2016 sei der Trojaner jedoch immer noch aktiv.
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