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ARM zeigt sicheres Chip-Design für autonome Fahrzeuge und medizinische Geräte

Der Chipentwickler ARM hat einen neuen Prozessor vorgestellt, der in autonomen Fahrzeugen, medizinischen Anwendungen und Industrierobotern zum Einsatz kommen soll. Der Cortex-R52 verfügt nach Unternehmensangaben über fortschrittliche Sicherheitsfunktionen. Sie sollen die Standards ISO 26262 ASIL D und IEC 61508 SIL 3 erfüllen.

„Der Cortex-R52 ist der erste Prozessor, der auf der ARMv8-R-Architektur basiert und von Grund auf entwickelt wurde, um funktionale Sicherheit zu bieten“, wird James McNiven, General Manager der CPU and Media Processing Group bei ARM, in einer Pressemitteilung zitiert. „Wir helfen unseren Partnern, bestimmte Marktanforderungen zu erfüllen, besonders in den Bereichen vollständig autonome Fahrzeuge und Robotersysteme, in denen spezielle Funktionen für sicherheitskritische Aufgaben benötigt werden.“

Wichtigste Neuerung ist die Möglichkeit, sicherheitskritischen Code völlig isoliert auszuführen. Dafür bietet der Cortex-R52 eine hardwarebasierte Separierung von Software-Befehlen. Das erlaubt es, die Hardware über einen Software-Hypervisor zu verwalten, der die Ausführung und Bereitstellung von Befehlen regelt. Die Separierung von Software soll zudem die Menge des Codes reduzieren, für den eine Sicherheitszertifizierung benötigt wird, und somit die Entwicklung neuer Anwendungen beschleunigen.

Gegenüber seinem Vorgänger Cortex-R5 soll der Cortex-R52 35 Prozent mehr Rechenleistung bieten. Im branchenspezifischen Benchmark EEMBC Autobench erreichte der Chip zudem in seiner Klasse einen neuen Rekordwert von 1,36 Automark pro MHz. Softwareentwicklern bietet ARM schon früh Zugriff auf den neuen Prozessor, damit sie passende Lösungen erstellen können.

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Der erste Partner, der die neue Chiptechnik lizenziert hat, ist laut ARM STMicroelectronics. „Die Fähigkeit des Cortex-R52, Software in Kompartimente aufzuteilen, bietet uns die beste Lösung in Bezug auf Sicherheit, ohne Zufallsunabhängigkeit zu verlieren. Der Support von Virtualisierung vereinfacht die Konsolidierung von Applikationen und Funktionen in einen einzelnen Prozessor, was die Integrationszeit verkürzt.“

John Ronco, Vizepräsident für Produktmarketing bei ARM, sagte im Gespräch mit Bloomberg, ARM habe fünf Jahre benötigt, um den neuen Chip zu entwickeln. „Sie möchten ihn überall dort haben, wo die Gefahr besteht, bei einer menschlichen Interaktion mit einer Maschine ein Körperglied oder das Leben zu verlieren.“ Vor allem in der Automobilbranche hoffe ARM auf neue Kunden, die bisher keine Chips des Unternehmens eingesetzt hätten.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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