Apple hat das kostenlose Update auf macOS Sierra 10.12 im Mac-App-Store veröffentlicht. Nutzern steht damit nun der von iPhone und iPad bekannte digitale Assistent Siri auch auf dem Desktop zur Verfügung. Neu sind auch eine Funktion zum automatischen Entsperren von Macs und die Möglichkeit, mit Apple Pay im Internet zu bezahlen.
„Siri auf dem Mac kann dabei helfen, Nachrichten und E-Mails zu verschicken, Dokumente zu finden, Informationen zu suchen, eine Fotosammlung des Anwenders zu durchsuchen, die Systemeinstellungen zu bedienen und mehr“, schreibt Apple in einer Pressemitteilung. Die Ergebnisse, die der Assistent liefert, lassen sich per Drag and Drop in Dokumente einfügen oder für eine spätere Verwendung in der „Heute“-Ansicht ablegen.
Die automatische Entsperrung eines Macs ist allerdings nur mit einer zuvor authentifizierten Apple Watch möglich. Letztere kann auch benutzt werden, um Einkäufe auf Websites abzuschließen, die Apples Bezahldienst unterstützen und einen Apple-Pay-Button anbieten. Diese Funktion wird aber auch von iPhone 6 oder neuer per Touch ID unterstützt. Apple verspricht, dass Details zu Kredit- und Bankkarten niemals an Online-Händler weitergegeben werden und eine sichere Verschlüsselung jegliche Kommunikation mit den Servern von Apple Pay schützt.
Apple hat aber auch die Fotos-App überarbeitet. Die Funktion Andenken soll besondere Ereignisse wie Geburtstage oder Urlaube in der Fotomediathek hervorheben. Dafür erkennt die App Gesichter, Gegenstände und Situationen. Ein neuer Schieberegler soll zudem dunkle Bereiche auf einem Foto aufhellen und hervorheben. Alternativ lässt sich auch unter macOS Sierra 10.12 iPhoto weiter verwenden. Einige Anwender bevorzugen die ältere Anwendung, weil sie mehr Möglichkeiten wie dem Teilen von Fotos auf Flickr unterstützt.
Apps, die das Öffnen mehrerer Fenster erlauben, unterstützen nun Tabs. Dazu gehören unter anderem Karten, Mail, Pages, Numbers und Keynote. Die Funktion „Bild in Bild“ wiederum erlaubt es, Videos aus Safari oder iTunes in einem separaten und frei positionierbaren Fenster wiederzugeben. Das soll es beispielsweise erlauben, ein Online-Video zu schauen, während man den Browser für andere Aufgaben nutzt.
Außerdem verbessert Apple mit macOS Sierra auch den Schutz vor Malware. Gatekeeper erlaubt standardmäßig keine Ausnahmen mehr für unsignierte Apps. Stattdessen können Nutzer nur festlegen, ob sie Apps ausschließlich über den App Store oder über den App Store und von zugelassenen Entwicklern beziehen wollen.
Unsignierte Apps kann macOS 10.12 trotzdem weiterhin ausführen. Es gibt standardmäßig lediglich keine Einstellung mehr, die dies generell erlaubt. Stattdessen müssen Nutzer mit der rechten Maustaste auf die fragliche unsignierte App tippen und „Öffnen“ auswählen. Mit dem Terminal-Befehl „sudo spctl –master-disable“ kann man das bisher bekannte Verfahren von Gatekeeper wieder aktivieren und die Standard-Freigabe für die Ausführung unsignierter Anwendungen freischalten.
Die zweite Änderung sei für Nutzer nicht sichtbar. Sie begrenze den Schaden, den eine gefährliche App anrichten könne. Unsignierte Apps würden zwar weiterhin im Anwendungsordner angezeigt, tatsächlich wähle macOS Sierra 10.12 jedoch einen zufälligen Speicherort auf der Festplatte.
Das soll sogenannte Repackaging-Angriffe verhindern. Dabei gibt eine schädliche App vor, eine andere nicht schädliche App zu sein. Das soll künftig aber nicht mehr möglich sein, weil die falsche App keinen Zugriff mehr auf die Ressourcen der echten App hat.
Die als Gatekeeper Path Randomization bezeichnete Funktion ist offenbar eine Reaktion auf einen im Oktober 2015 entdeckten Exploit. Er erlaubte es, Gatekeeper auszutricksen. Der Sicherheitsforscher Patrick Wardle fand heraus, dass Gatekeeper von Apple signierte Binärdateien nicht meldet, nachdem sie mit Schaddateien kombiniert wurden.
Mehrere von Apple veröffentlichte Patches hebelte Wardle mit wenigen Änderungen an seinem Exploit aus. Im Januar teilte ihm das Unternehmen aus Cupertino mit, eine umfassende Lösung sei in Arbeit. Sie ist nun offenbar Bestandteil von macOS 10.12 Sierra.
macOS Sierra schließt außerdem 65 Sicherheitslücken. Sie erlauben es unter Umständen, Schadcode einzuschleusen und sogar mit Kernel-Rechten auszuführen. Einige Anfälligkeiten ermöglichen aber auch Denial-of-Service-Angriffe, das Ausspähen des Browserverlaufs oder den Diebstahl anderer persönlicher Daten.
Das Update ist für alle Macs geeignet, die seit Ende 2009 eingeführt wurden. Ältere Macs werden nicht mehr unterstützt, weil macOS Sierra 10.12 die CPU-Erweiterung SSE 4.1 nutzt, die von verwendeten Prozessoren vor Ende 2009 nicht unterstützt wird. Apple weist jedoch darauf hin, dass einige Funktionen „möglicherweise nicht in allen Regionen oder in allen Sprachen“ verfügbar sind.
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Statt eines Updates bevorzugen manche Anwender eine frische Installation von macOS High Sierra 10.13. Dazu wird ein bootfähiger USB-Stick benötigt. Dieser lässt sich relativ einfach mit Bordmitteln erstellen.
Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.
Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.
Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.
Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.
Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…
Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…