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Bericht: Apple verhandelt mit Sportwagenhersteller McLaren

Apple steht angeblich in Verhandlungen mit dem britischen Automobilhersteller McLaren, dem auch der gleichnamige Formel-1-Rennstall gehört. Ziel sei eine strategische Investition oder gar eine vollständige Übernahme des Unternehmens, wie die Financial Times unter Berufung auf drei mit den Verhandlungen vertrauten Quellen berichtet. Demnach stehen beide Firmen schon seit Monaten in Kontakt.

Dem Bericht zufolge interessiert sich der iPhone-Hersteller für Technologien, die das eigene Automotive-Projekt vorantreiben können. Apple gehe es aber nicht nur um Techniken für Chassis-Materialien oder On-Board-Computer, sondern auch um McLarens Patentportfolio. Aufgrund der jüngsten Neuausrichtung von Apples Automotive-Projekt sei allerdings nicht klar, ob es auch zu einer Vereinbarung zwischen den beiden Firmen komme.

Apple wollte sich auf Nachfrage der Financial Times nicht zu dem Gerücht äußern. McLaren erklärte indes, man verhandele nicht mit Apple über eine mögliche Investition. Auf eine mögliche Akquisition ging der Sprecher jedoch nicht ein. Offen bleibt auch, ob Apple zu einem bestimmten Zeitpunkt McLaren eine Beteiligung zumindest angeboten hat.

Der Analyst Maynard Um von Wells Fargo Securities sieht vor allem die McLaren-Tochter McLaren Applied Technologies (MAT) als interessantes Übernahmeziel für Apple an. Sie sei für die Sensoren der Sport- und Formel-1-Fahrzeuge des Unternehmens sowie Technologien aus dem Bereich Predictive Analytics verantwortlich.

Die Financial Times schätzt den Wert von McLaren, das derzeit rote Zahlen schreibt, auf 1 bis 1,5 Milliarden Pfund (1,16 bis 1,74 Milliarden Euro). Sollte es zu einem Abschluss kommen, wäre es die zweitgrößte Akquisition in der Geschichte des Unternehmens aus Cupertino. Für Beats Electronics hatte Apple 2014 3 Milliarden Dollar ausgegeben.

Offiziell hat Apple die Arbeit an einem selbstfahrenden Fahrzeug nie bestätigt. Schon im Februar 2015 hatte Bloomberg berichtet, Apple baue die für Titan zuständige Entwicklungsabteilung aus, um spätestens 2020 mit der Produktion beginnen zu können. Anfang 2016 registrierte Apple zudem die Domains Apple.car und Apple.auto, die es aber ebenso für sein Infotainmentsystem CarPlay nutzen könnte.

Auch die Anstellung von mehreren hochrangigen Automobilmanagern befeuerten die Gerüchte. Im November verließ jedoch Johann Jungwirth, der von Mercedes-Benz zu Apple gewechselt war, das Unternehmen in Richtung Volkswagen. Im Januar schließlich kehrte der ehemalige Ford-Manager Steve Zadesky aus persönlichen Gründen Apple den Rücken.

Anfang des Monats soll Apple mehrere Bereiche des Projekts vollständig geschlossen haben. Gegenüber seinen Mitarbeitern soll Apple die in dem Zusammenhang ausgesprochenen Kündigungen mit einem „Neustart“ des Projekts begründet haben. Künftig sollen angeblich nicht die Fahrzeuge selbst, sondern die für den Betrieb benötigte Software im Vordergrund stehen.

[mit Material von Chris Paukert, News.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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