Ein Gericht in Südkorea hat Untersuchungshaft für einen leitender Manager von Samsungs Halbleitersparte angeordnet. Ihm wird vorgeworfen, Gesetze zum Schutz von Industrietechnologien verletzt zu haben. Bereits im Juli war der Mann mit dem Nachnamen „Lee“ von Sicherheitsbeamten bei dem Versuch gestellt worden, das Samsung-Firmengelände mit Tausenden kopierten Dokumenten zu verlassen.
Halbleitertechniken gehören zu den wichtigsten Technologien, die in Südkorea entwickelt werden. Ohne die Zustimmung von Behörden dürfen sie nicht an Dritte weitergegeben werden.
Samsung wiederum ist der zweitgrößte Produzent von Halbleitern weltweit. Bei Speicherchips ist der Konzern sogar führend. Die Chipsparte ist zudem für fast die Hälfte des operativen Gewinns des Unternehmens verantwortlich und damit neben der Mobilsparte der wichtigste Geschäftsbereich.
China zählt neue IT-Technologien zu den „strategischen Branchen“, die die Volksrepublik bis 2025 im eigenen Land entwickeln will. Halbleitertechnologien spielen dabei eine wichtige Rolle. Beispielsweise versuchen chinesische Firmen wie Tsinghua Unigroup US- und koreanische Chiphersteller zu übernehmen. Mitarbeiter von koreanischen Firmen wie Samsung, LG und SK Hynix, allen voran Halbleiter- und Display-Experten, sind zudem die bevorzugten Ziele chinesischer Personalvermittler.
Vor allem im laufenden dritten Fiskalquartal dürfte der Halbleitersparte von Samsung eine besonders wichtige Rolle zukommen. Das Ergebnis der Mobilsparte sollte aufgrund der Rückrufaktion für das Galaxy Note 7 geringer ausfallen als erwartet. Koreanische Analysten reduzierten ihre Gewinnprognosen diese Woche im Schnitt um rund eine Milliarde Dollar. Samsung wird wahrscheinlich in der ersten Oktoberwoche eine vorläufige Schätzung veröffentlichen – die Bilanz legt das Unternehmen dann Ende kommenden Monats vor.
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[mit Material von Cho Mu-Hyun, ZDNet.com]
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