Adobe und Microsoft haben auf der Konferenz Ignite eine Erweiterung ihrer Partnerschaft angekündigt. Einige Adobe-Dienste im Rahmen der Abonnements Creative Cloud, Document Cloud und Marketing Cloud werden künftig in Microsoft Azure gehostet werden.
Ähnlich wie Microsofts Office-365-Abkommen mit Facebook und die Nutzung von Dynamics CRM durch HPE geht mit dieser Kundenbeziehung ein enormer Prestigegewinn für den Azure-Betreiber einher. Dabei ist aber offen, ob Adobe die Microsoft-Cloud vielleicht nur für einzelne Services oder als Zweitoption für mehr Ausfallsicherheit nutzt.
Solche Details sind laut Microsoft-Spezialistin Mary Jo Foley alles andere als klar. Schließlich laufen Teile etwa der Creative Cloud bisher auf Amazon Web Services (AWS). Auf Nachfrage erfuhr Foley von Microsoft nur, das Abkommen mit Adobe sei nicht exklusiv. Der Umzug sei gerade erst angelaufen; im Lauf der nächsten Monate werde es weitere Details dazu geben.
Amazon Web Services erklärte gegenüber ZDNet.com, es habe eine „wichtige langfristige Beziehung zu Adobe, an der es keine Änderungen gibt. [Adobes] Kunden werden weiter AWS nutzen wollen, und sie bemühen sich, das einfach möglich zu machen.“
In Microsofts Pressemeldung hingegen wird Cloud-Konkurrent AWS gar nicht erwähnt. Microsoft Azure werde zur „bevorzugten Cloud-Plattform“ von Adobe für die erwähnten Dienste. Zudem bekommt Adobe demnach Zugriff auf Künstliche Intelligenz und Cognitive Services wie die Cortana Intelligence Suite und SQL Server bekomme.
Im Gegenzug erklärt Microsoft, die Adobe Marketing Cloud sei nun sein „bevorzugter Marketing-Service“ im Rahmen der geplanten Dynamics 365 Enterprise Edition, die wahrscheinlich 2017 verfügbar werden wird. Die Kombination soll den beiden Firmen im Wettbewerb mit Anbietern wie Oracle und Salesforce.com helfen, die ebenfalls Vertriebs- und Marketing-Instrumente mit Künstlicher Intelligenz für vereinfachten Datenzugriff anreichern.
Was die Adobe Marketing Cloud angeht, hatten Adobe und Microsoft schon im April 2015 ein Abkommen geschlossen, Services auf Azure zu hosten. Die heutige Ankündigung ist als Ausweitung zu verstehen, auch wenn offen bleibt, wie weit die technische Zusammenarbeit eigentlich geht.
Adobe hatte das Geschäftsjahr 2015 mit 6,17 Millionen Creative-Cloud-Abonnenten beendet. Im ersten Quartal 2016 gewann es noch einmal 798.000 Creative-Cloud-Abonnenten hinzu. Dies veranlasste das Unternehmen, seine Jahresprognose anzuheben.
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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