Ab dem 28. Oktober soll das wegen Explosionsgefahr zurückgerufene Samsung-Smartphone Galaxy Note 7 im Handel erhältlich sein. Das hat der Hersteller per Pressemitteilung bekannt gegeben. Laut Samsung ist der Austausch von defekten Geräte zu etwa 60 Prozent erfolgt. Bleibt es beim derzeitigen Tempo, ist der Austausch sämtlicher Geräte Anfang Oktober abgeschlossen.
90 Prozent der Kunden, die bisher an dem Austauschprogramm teilgenommen haben, entschieden sich laut Samsung für eine fehlerbereinigte Version des Note 7. Drei Prozent wählten ein anderes Galaxy-Smartphone. Für was sich die restlichen sieben Prozent entschieden haben, hat Samsung nicht mitgeteilt. Infrage kommt eine Wandlung des Kaufvertrags.
Die Auslieferung der Geräte hatte Samsung wegen Problemen mit einem Teil der verwendeten Akkus gestoppt und ein Austauschprogramm für bereits ausgelieferte Note 7 gestartet. In den USA hatte der Hersteller in Kooperation mit der Verbraucherschutzbehörde Consumer Product Safety Commission alle vor dem 15. September ausgelieferten Galaxy Note 7 zurückgerufen. Dort sind inzwischen 92 Vorfälle mit überhitzten Note 7 bestätigt. In 26 Fällen erlitten Nutzer Verbrennungen. Zudem gibt es 55 Berichte über Sachbeschädigungen. Am 1. September hatte Samsung 35 Vorfälle eingeräumt.
Experten schätzen, dass die Rückrufaktion Samsung eine Milliarde Dollar oder mehr kosten könnte. Zudem bestehe die Gefahr, dass der Imageschaden weitere Einnahmeausfälle nach sich ziehe und sich der Gesamtschaden durch das fehlerhafte Note 7 auf fast fünf Milliarden Dollar summieren könne. Die Problematik hat sich auch im Börsenkurs des südkoreanischen Elektronikherstellers niedergeschlagen. Nach anfänglichen Verlusten, konnte die Aktie aber inzwischen wieder zulegen.
Samsung ist selbst zuversichtlich, dass die Probleme rund um das Note 7 keinen nachhaltigen Imageschaden anrichten. Diese Einschätzung basiert auf den Ergebnissen einer europaweit durchgeführten Befragung von Kantar TNS Omnibus mit einer Stichprobe von 5.007 repräsentativ ausgewählten Verbrauchern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Demnach haben die Probleme rund um das Note 7 für 61 Prozent der Befragten zu keiner Änderung der Einstellung gegenüber Samsung geführt. Für 15 Prozent steht der Hersteller sogar positiver dar als vor dem Umtauschprogramm. Somit bleibt ein Rest von 24 Prozent, über deren Einstellung Samsung nichts verraten hat. Vermutlich sieht dieser Anteil Samsung jetzt etwas kritischer als vor der Umtauschaktion.
Samsung bestätigt außerdem, dass die Verpackung ausgelieferter Neugeräte, die nicht von den Akku-Problemen betroffen sind, als Merkmal ein schwarzes Quadrat tragen. Als weiteres Merkmal zur Unterscheidung dient ein grünes Batteriesymbol im Display des Geräts. Kunden, die sich nicht sicher sind, ob ihr Note 7 von dem Fehler betroffen ist, können dies anhand der IMEI des Geräts überprüfen. Die Überprüfungsmöglichkeit steht inzwischen auch auf der deutschen Samsung-Webseite zur Verfügung.
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