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Apple: Ab 5. Oktober gibt es Suchwerbung im App Store

Apple hat sein Programm Search Ads for iOS gestartet, das Suchwerbung im App Store ermöglicht. Entwickler können dort ab sofort Kampagnen schalten, die Endanwender allerdings bekommen die Werbeempfehlungen erstmals am 5. Oktober zu sehen. Das berichtet Macstories, dem eine an die Entwickler gerichtete E-Mail Apples vorliegt.

In der E-Mail heißt es, das Programm sei so konzipiert, dass es kleinen und unabhängigen Entwicklern ohne Mühe zugänglich sei. „Investieren Sie so viel oder so wenig Zeit, wie Sie haben, und erhalten Sie dennoch zählbare Ergebnisse. Wir erstellen Ihre Anzeige und paaren sie mit relevanten Suchergebnissen.“ Der Entwickler könne bei Bedarf mit Schlüsselwörtern und einer Eingrenzung des Publikums etwa aufgrund des Standorts zusätzliche Optimierungen vornehmen. Eine Gebühr wird nur fällig, wenn ein Nutzer auf die Anzeige tippt.

Die Publikation hat das auf der WWDC angekündigte und seither getestete Programm auch ausprobiert. Nach seiner Erfahrung dauert es etwa 15 Minuten, eine Schaltung anzulegen. Zunächst müsse man sich für das Programm registrieren. Apple gebe zum Start ein Guthaben von 100 Dollar aus. Der aufgewendete Betrag sei neben dem Zeitraum auch eine der grundlegenden Angaben für eine neue Kampagne.

Die automatisch generierten Empfehlungen von Apple basieren auf den Metadaten der App. Welche Anzeige bei einer Suchanfrage letztlich erscheint, wird in einem Auktionsverfahren bestimmt, weshalb der Entwickler einen Höchstpreis nennen muss, den er zu zahlen bereit ist. Allerdings sagt Apple, die Auktion sei gegenüber der Relevanz sekundär. Genau erklärt es nicht, wie es bestimmt, welche Werbung letztlich läuft.

Mit einem Jahresumsatz 2015 von mehr als 20 Milliarden Dollar ist der App Store ein signifikantes Angebot von Apple. Am 1. Januar 2016 gaben Kunden 144 Millionen Dollar für Apps und In-App-Käufe aus – ebenfalls ein neuer Rekord. Entwickler haben über den App Store seit 2008 mehr als 40 Milliarden Dollar eingenommen. Apples Umsatzbeteiligung beträgt 30 Prozent.

Zugleich gilt der App Store als einer der Pluspunkte von iOS und seinem Ökosystem. In dem 2008 eingeführten Angebot finden sich heute rund 1,5 Millionen Programme. Für Anwender ist es immer schwieriger, hier den Durchblick zu behalten. Ob bezahlte Suchwerbung die Usability verbessern oder verschlechtern wird, ist jetzt eine viel diskutierte Frage.

Die Zuständigkeit für den App Store lag bis 2012 bei Eddy Cue, der als Senior Vice President mit Apple Pay und Apple Music zuletzt neue Bereiche zu seinen Aufgaben hinzubekam. Möglicherweise deshalb übernahm Phil Schiller, Senior Vice President fürs weltweite Marketing, damals den App Store.

Umsätze in App Stores

In den letzten Jahren wurde der Apple App Store zwar von Google Play überflügelt, was die Zahl der Downloads angeht, liegt aber weiter nach Umsatz vorn. Einer Prognose vom Februar 2016 zufolge werden die App-Umsätze bis 2020 auf 101 Milliarden Dollar steigen. Streaming-Apps gewinnen an Bedeutung, während der Anteil von Spielen zurückgeht. Heute generieren sie 85 Prozent der Umsätze, 2020 laut App Annie nur noch 74 Prozent. Und alle Android-Märkte zusammen werden Apples App Store 2017 nach Umsatz überholen.

Eine Sonderstellung nimmt Deutschland ein. Denn hierzulande hat Google Play Apples App Store im Januar 2015 erstmals beim Umsatz überholt. Dies geht aus einer Analyse von App Annie hervor. Insgesamt stieg der hierzulande im Play Store erzielte Umsatz 2014 um 150 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der deutsche Gesamtmarkt aus Android- und iOS-Downloads wuchs App Annie zufolge um 70 Prozent. Europaweit nimmt er den zweiten Platz hinter Großbritannien ein, wo iOS beim Umsatz nach wie vor deutlich vor Android liegt.

Google profitiert in Deutschland von der deutlich größeren Nutzerbasis im Vergleich zu Apple. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Smartphones und Tablets mit Googles Mobilbetriebssystem hierzulande um etwa 20 Prozent auf mehr als 40 Millionen Geräte. Damit sind in Deutschland rund 30 Millionen mehr Android- als iOS-Geräte im Umlauf.

Auch bei den App-Einnahmen pro Gerät konnte Google Play hierzulande zuletzt deutlich zulegen. Sie haben sich laut App Annie 2014 mehr als verdoppelt. Allerdings führt Apple in dieser Kategorie noch immer mit deutlichem Vorsprung. So ist der pro App erzielte Umsatz in Apples App Store rund dreimal höher als bei Google Play. Demnach erscheint es für Entwickler lohnender, Anwendungen für iOS zu erstellen.

Allerdings berücksichtigt App Annie bei seiner Auswertung nur die durch App-Käufe generierten Einnahmen und nicht potenzielle Werbeumsätze. Da sich die Entwickler von Android-Apps stärker durch Anzeigen zu finanzieren versuchen, ergäbe sich bei Einbeziehung der Werbeeinnahmen ein etwas anderes Bild.

Für die meisten Einnahmen bei Google Play sind nach wie vor Spiele verantwortlich. Laut App Annie profitieren aber nicht nur Top-Titel von der insgesamt gestiegenen Nachfrage, sondern auch solche, die nicht zu den 100 umsatzstärksten zählen.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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