Salesforce glaubt, dass eine LinkedIn-Übernahme durch Microsoft dem Wettbewerb schadet, und drängt Wettbewerbshüter deshalb zu Maßnahmen. Der Cloud-Anbieter mit CRM-Schwerpunkt hat sich deshalb an zuständige US-Behörden sowie die EU-Wettbewerbskommission gewandt. Während er laut New York Times bei den amerikanischen Behörden eher wenig Gehör fand, könnte das in Europa anders aussehen.
„Die von Microsoft vorgeschlagene Übernahme von LinkedIn gefährdet die Zukunft von Innovation und Wettbewerb“, heißt es in einer Erklärung von Salesforce-Chefjustiziar Burke Norton. „Wenn es in den Besitz von LinkedIns einmaligem Datenbestand von über 450 Millionen Fachkräften in über 200 Ländern kommt, wird Microsoft in der Lage sein, Konkurrenten den Zugang zu diesen Daten zu verweigern und so einen unfairen Wettbewerbsvorteil erhalten. Salesforce glaubt, dass das zu erheblichen kartell- und datenschutzrechtlichen Problemen führt, die einer gründlichen Prüfung durch die Wettbewerbs- und Datenschutzbehörden in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union bedürfen.“
Das 2002 im kalifornischen Mountain View gegründete LinkedIn verfügt über ein soziales Netz, das wie beim deutschen Konkurrenten Xing auf Geschäftskontakte ausgerichtet ist, die darüber Lebensläufe veröffentlichen oder eventuell neue Stellen finden können. Microsoft will LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar kaufen. Die Boards beider Firmen haben der Übernahme bereits zugestimmt. Sie soll bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Aber auch Salesforce war am Kauf von LinkedIn interessiert. Laut Recode bot es sogar ein paar Millionen Dollar mehr. Es soll aber deshalb nicht zum Zuge gekommen sein, weil sein Angebot nicht nur einen Barkauf, sondern eine teilweise Zahlung in Aktien vorsah.
Mit einem Tweet prangerte Salesforce-CEO Benioff jetzt Bundling-Pläne von Microsofts Cloud-Chef Scott Guthrie an, die er als wettbewerbsfeindlich ansieht. Er wandte sich damit explizit an die US-Handelsaufsicht FTC und EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Salesforce beabsichtigt nun eine enge Zusammenarbeit mit Regulierern, Gesetzgebern und anderen Akteuren, um deutlich zu machen, dass der geplante Zusammenschluss dem Wettbewerb schadet. Das Unternehmen hat deshalb auch Antworten zu einem Fragenkatalog der Europäischen Kommission eingereicht, der an betroffene Dritte einschließlich Konkurrenten der Übernahmepartner versandte wurde.
Mit der Umfrage unter Betroffenen reagiert die EU zunächst routinemäßig wie bei anderen Übernahmen in einer solchen Größenordnung. Es bedeutet noch nicht, dass Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager auch eine Prüfung des Vorgangs einleiten wird. Ohne sich direkt auf Microsofts Vereinbarung mit LinkedIn zu beziehen, machte sie jedoch schon deutlich, dass sie dazu tendiert, bei Übernahmen mit großen Datenbeständen wachsam zu sein. „Ein Unternehmen könnte einen Rivalen kaufen, nur um an seine Daten zu kommen“, sagte sie bei einem Vortrag in Brüssel. „Wir erkunden daher, ob wir uns künftig Fusionen ansehen müssen, bei denen es um wertvolle Datenbestände geht.“
[mit Material von Jake Smith, ZDNet.com]
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