Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hat in der vergangenen Woche ein Gesetz abgezeichnet, das einen Test selbstlenkender Autos auf kalifornischen Straßen erlaubt, ohne dass eine Aufsichtsperson darin sitzt. Darauf weist die Agentur Reuters hin. Eingereicht wurde es von einer Abgeordneten der Demokraten, Susan Bonilla.
Bisher haben 15 Firmen Testlizenzen für Kalifornien, darunter Google, das die weitaus meisten Kilometer abspult, aber auch Bosch, Ford, Honda, Tesla und VW. Für solche Versuche war bisher aber vorgeschrieben, dass eine Aufsichtsperson den Fahrersitz einnimmt und dass das Auto über Bremsen sowie ein Lenkrad verfügt.
Tests ohne Aufsichtsperson dürfen in der Region Contra Costa County erfolgen, im Nordosten von San Francisco. Dort liegt die Stadt San Ramon, wo das französische Unternehmen Easymile nun Versuche mit einem fahrerlosen Shuttle-Service fortsetzen kann.
Dieses Shuttle stellt eine Mitfahrmöglichkeit auf einem privaten Betriebsgelände dar. Der Versuch musste aber zwischenzeitlich eingestellt werden, weil das Areal von einer öffentlichen Straße durchschnitten wird, die die Shuttles überqueren müssen. Das neue Gesetz lässt dies zu. Easymile teste seine autonome Technik auch in Europa, schreibt Reuters.
Die würfelförmigen Shuttles haben eine Höchstgeschwindigkeit von 25 Meilen pro Stunde oder umgerechnet etwa 40 km/h. Sie sollen sechs Monate lang ohne Fahrgäste laufen, bevor sie dann tatsächlich Personen transportieren dürfen.
Der Bundesstaat Kalifornien kommt mit der Änderung nicht nur Easymile, sondern allen Firmen entgegen, die seine bisherigen Testanforderungen für zu streng halten. Alphabet etwa hat aus diesem Grund auch mit Tests in Texas begonnen, wo es keine Regelung zu Tests autonomer Technik ohne Aufsichtsperson gibt.
Auch Alphabet erwartet übrigens, dass sich autonome Technik zunächst auf Firmengeländen durchsetzen wird, wo ein kontrollierter Praxiseinsatz möglich ist, mit weniger Betrieb und Überraschungen als auf (besonders innerstädtischen) öffentlichen Straßen. Im September 2015 deutete Google-Gründer Sergey Brin an, dass selbstlenkende Fuhrparks in dieser Weise zunächst als Dienstleistung angeboten werden könnten. Der Vorteil sei, dass die Menschen diese Technik erst einmal ausprobieren könnten. Außerdem „kommen die Fahrzeuge dann jeden Tag zu uns zurück“, was Updates und Verbesserungen ermöglichen würde.
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