Nachdem Saya Nadella und Brad Smith eine Zwischenbilanz der Microsoft-Cloud-Aktivitäten in Europa gezogen haben, gaben der Microsoft-CEO und der Präsident und Chief Legal Officer des Unternehmens, am Montag bei einer Veranstaltung am Montag in Dublin zum Auftakt einer viertägigen Europarundreise weitere Pläne bekannt.
Im Rahmen ihrer Europatour kommen die beiden Microsoft-Manager am Mittwoch nach Berlin, wo sie zusammen mit Timotheus Höttges, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom, öffentlich über „Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation in Deutschland“ diskutieren wollen. Auch das von Smith bereist in Dublin vorgestellte Projekt „A Cloud for Global Good“ soll dann noch einmal dem deutschen Publikum präsentiert werden.
In Dublin erklärte Nadella, dass Microsoft im vergangenen Jahr seine Cloud-Kapazitäten in Europa verdoppelt habe. Das Unternehmen habe dafür in Europa über 3 Milliarden Dollar investiert. In Deutschland konzentrierte sich Microsoft auf die Partnerschaft mit der Deutschen Telekom beziehungsweise den für die rechtssichere Bereitstellung von Infrastruktur- und Plattform-Diensten verantwortlichen Partner T-Systems. Sie werden aus den Rechenzentren in Frankfurt am Main und Biere bei Magdeburg geliefert. Die Partnerschaft wurde vor knapp einem Jahr angekündigt. Die damals versprochenen Azure-Dienste aus Rechenzentren in Deutschland werden seit Ende September auch tatsächlich bereitgestellt.
Der deutsche Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG ist einer der ersten Referenzkunden. Er verwendet die Azure-Cloud in Deutschland für seine zur Hannover Messe vorgestellte Daten-Plattform deTAGtive logistics, die Teil der Telematik-Plattform Openmatics ist und Logistikunternehmen die Überwachung von Transportgut ermöglicht.
Der für nahezu sämtliche Dienstleistungen im Gesundheits- und Sozialwesen des Landes zuständige Ireland´s Health Service Executive, mit rund 67.000 direkten Angestellten der größte Arbeitgeber des Landes, das britische Verteidigungsministerium sowie in Frankreich die Renault-Nissan-Allianz sind weitere europäische Vorzeigekunden für die Microsoft-Cloud.
Mit dem Bau von Rechenzentren in Frankreich will man offenbar letzterem entgegenkommen. Diese sollen Anfang 2017 den Betrieb aufnehmen, wie Nadella jetzt in Dublin angekündigt hat. Aus ihnen sollen dann Microsoft Azure, Office 365 und Dynamics 365 angeboten werden. Die Rechenzentren in Frankreich ergänzen dann die Angebote, die Microsoft bereits jetzt aus Deutschland, Österreich, Großbritannien, den Niederlanden, Irland und Finnland machen kann. “Wir werden auch weiterhin massiv in Cloud-Infrastrukturen investieren, um der steigenden Nachfrage von europäischen Kunden und Partnern gerecht zu werden“, erklärte Satya Nadella.
Microsoft hat außerdem ein Buch mit dem Titel „A Cloud for Global Good“ vorgestellt, um das Vertrauen der Kunden in die Cloud zu stärken und ihnen seine Bemühungen um die Datenintegrität und Datensicherheit zu vermitteln. Das Unternehmen legt in dem Buch Empfehlungen für die Politik dar und schildert, wie Gesetzgeber seiner Ansicht nach dazu beitragen können, dass das Vertrauen in Cloud-Technologien zunimmt und Cloud-Betreiber verantwortlich mit den ihnen übertragenen Daten umgehen. Nadella und Smith ließen auch keinen Zweifel daran, dass ihrer Ansicht nach die durch Cloud-Angebote geschaffenen Innovationsmöglichkeiten letztendlich jedermann zugutekommen. In dem Buch „A Cloud for Global Good“ werden insgesamt 78 Empfehlungen in 15 Kategorien dargelegt.
“Cloud Computing hat das Potenzial einige der drängendsten Probleme der Welt zu lösen, wirft aber – sowie jeder technische Fortschritt – auch wichtige Fragen für die Gesellschaft auf“, erklärte Microsoft-Präsident Brad Smith. Die ließen sich nur durch eine gemeinschaftliche Anstrengung beantworten und lösen. Die Vorschläge aus dem Buch stellt Microsoft auch auf der zugehörigen Website vor.
[Mit Material von Peter Marwan, silicon.de]
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