Das kürzlich von Snapchat in Snap Inc umbenannte Unternehmen hat vor, seinen Wert bei einem Börsengang im Frühjahr 2017 mit 25 Milliarden Dollar anzusetzen. Das berichtet das Wall Street Journal mit Verweis auf Quellen. Als möglichen Termin nennt es den März.
Im August war Snapchat noch auf 18 Milliarden Dollar Firmenwert taxiert worden. Damals bereitete es gerade eine Verstärkung mit Vurb vor, einer Such- und Empfehlungs-App für Mobilgeräte. Laut The Information betrug der Preis 110 Millionen Dollar und wurde zu 75 Prozent in bar, zu 25 Prozent in Aktien gezahlt.
Den Namen änderte Snapchat Ende vergangenen Monats mit der Einführung eines Produkts, das mit „Chat“ nicht mehr viel zu tun hat: einer Sonnenbrille für 129 Dollar, die bis zu 10 Sekunden lange Videos aufzeichnet und per Bluetooth-Funk ans Smartphone übermittelt.
Zum Vergleich: Facebook ging im Mai 2012 mit einem Wert von 104 Milliarden Dollar an die Börse. Zuvor hatte es noch Instagram für 300 Millionen Dollar und 23 Millionen Aktien geschluckt, während Snapchat im Jahr darauf eine Facebook-Offerte über 3 Milliarden Dollar ausschlug.
Snapchats Umsatz dürfte in diesem Jahr hochgerechnet 366,7 Millionen Dollar betragen, was immerhin sechsmal so viel ist wie die 59 Millionen des Vorjahrs. Fürs kommende Jahr wird dann rund eine Milliarde Umsatz erwartet.
Für die Monetarisierung setzt Snapchat auf Werbung: Die kürzlich vorgestellten „Snap Ads Between Stories“ erscheinen zwischen Beiträgen unterschiedlicher Kontakte. Der Erzählfluss eines Nutzers wird also nicht unterbrochen. Ebenfalls neu sind erweiterbare „Snap Ads“: Hier kann der User per Wischbewegung die beworbene App installieren beziehungsweise ein ausführliches Video abrufen, eine Mobilwebsite besuchen oder einen Beitrag in einem Instant-Article-artigen Format aufrufen.
Für die Buchungen steht außerdem eine Ads API zur Verfügung. Snapchat verspricht im Interesse der User, jede Werbung zu prüfen, bevor sie erscheint. Es gilt aufgrund seiner jungen Nutzerschaft als für Werbekunden besonders interessant. Derzeit sind täglich rund 150 Millionen Anwender aktiv.
[mit Material von Asha McLean, ZDNet.com]
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