EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat vor Pressevertretern erklärt, Googles Steuerzahlungen in der Europäischen Union würden von ihrer Behörde derzeit nicht untersucht. Das Thema sei zwar in den Medien präsent, sie habe aber beispielsweise keine formelle Beschwerde der Scottish National Party erhalten, die sich im Januar öffentlich entrüstet hatte, als Google mit britischen Behörden eine Nachzahlung von 130 Millionen Dollar vereinbarte.
Apple, das in Irland bis zu 13 Milliarden Dollar nachzahlen soll, und gegen Starbucks, das in den Niederlanden bis zu 30 Millionen Dollar nachzahlen soll.
„Bisher gibt es dazu nichts Formelles“, erklärte Vestager, deren Kommission allerdings einen vermuteten Missbrauch der Marktposition der Alphabet-Tochter Google untersucht. In den letzten Monaten gab es auch Entscheidungen gegenVestager verteidigte zugleich das langsame Voranschreiten der Kartelluntersuchung gegen Google: Das sei eine Frage der Vorsicht: „Ich bedaure es so sehr wie Sie und jeder andere, dass Kartellermittlungen sehr lange dauern“, formulierte sie. „Aber das ist auch ein Zeichen, dass der Fall an Stärke gewinnt, und er muss natürlich streng unseren Prozeduren folgen, um sicherzustellen, dass wir auf den Rechtsvorkehrungen aufbauen.“
Sie wisse nicht, wann mit einer Entscheidung zu rechnen sei, erklärte Vestager. Der Fall habe aber sehr hohe Priorität.
Auch Frankreich fordert von Google eine Steuernachzahlung, und zwar in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Im Mai wurde im Zuge der Ermittlungen die Niederlassung des Konzerns in Paris durchsucht. Ziel war es laut der Staatsanwaltschaft, herauszufinden, ob Google Ireland Ltd. fest in Frankreich niedergelassen ist und dort seiner Steuerpflicht in vollem Umfang nachkommt. Wie Apple und Facebook hat Google seine Europazentrale in Irland, wo es nur einen sehr geringen Unternehmenssteuersatz zahlt.
Google soll in seiner Suche Konkurrenten in vertikalen Märkten benachteiligt haben. Auch seine Android-Klauseln, die eine Installation all seiner Apps vorschreiben, will ein Hersteller Zugang zu Google Play bieten, und das Anzeigengeschäft sind Teil der Ermittlungen.
[mit Material von Chris Duckett, ZDNet.com]
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