PC-Hersteller haben im dritten Quartal 68,9 Millionen Computer ausgeliefert, 5,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Laut Gartner ist es der achte Rückgang in Folge. Es ist zudem die längste Flaute in der Geschichte der Computerbranche.
Das schwache Ergebnis begründen die Marktforscher mit einer geringen Nachfrage im Consumer-Segment sowie in aufstrebenden Märkten. Eigenen Umfragen zufolge besitze die Mehrheit der Verbraucher in den Industrieländern inzwischen drei verschiedene Computing-Devices. „Der PC hat für die meisten Verbraucher keine hohe Priorität, weswegen sie keine Notwendigkeit sehen, ihre PCs so häufig zu aktualisieren wie früher. Einige werden ihren PC möglicherweise nie mehr ersetzen.“
In Entwicklungsländern sei nicht nur die Verbreitung von PCs gering, viele Verbraucher in diesen Regionen hätten zudem wenig Interesse an der Anschaffung eines Desktops oder Notebooks, da sie überwiegend mit Smartphones und Tablets arbeiteten. Für sie habe der PC deswegen eine geringere Bedeutung als für Nutzer in Industrieländern.
Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Konsolidierung des PC-Markts weiter voranschreitet. Die sechs größten Anbieter kontrollieren inzwischen fast 78 Prozent des gesamten Markts. Lenovo ist mit einem Anteil von 20,9 Prozent und 14,4 Millionen verkauften PCs (minus 2,4 Prozent) weiterhin der größte Anbieter.
HP verkürzte zwischen Juli und September den Abstand zum chinesischen Konkurrenten um 0,5 Punkte. Seine Absatzzahlen steigerte das Unternehmen aufgrund einer hohen Nachfrage im Business-Segment um 2,3 Prozent auf 14,06 Millionen Einheiten. Dell erzielte sogar ein Plus von 2,6 Prozent auf 10,11 Millionen Einheiten, was einem Marktanteil von 14,7 Prozent entspricht. Auch Asus verzeichnete ein leichtes Plus von 2,4 Prozent und baute so seinen Anteil um 0,6 Punkte auf 7,8 Prozent aus. Zudem verdrängte es Apple und Acer auf Platz 5 und 6.
Der iPhone-Hersteller musste einen Rückgang seiner Mac-Verkäufe um 13,4 Prozent auf 4,9 Millionen Einheiten hinnehmen. Sein Marktanteil schrumpfte um 0,6 Punkte auf 7,2 Prozent. Auch Acer erlitt Einbußen im zweistelligen Prozentbereich.
Der US-Markt schrumpfte indes gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur leicht um 0,3 Prozent. Auch die EMEA-Region schnitt besser ab als der weltweite PC-Markt. Im asiatisch-pazifischen Raum brachen die Verkäufe jedoch um 7,6 Prozent ein. Trotzdem habe sich der Markt dort besser entwickelt als im dritten Quartal 2015.
Auch IDC hat vorläufige Zahlen für den PC-Markt vorgelegt. Demnach entwickelten sich die Verkaufszahlen besser als erwartet. Die IDC-Statistik weist ein Minus von 3,9 Prozent aus, weist aber ebenfalls auf eine zunehmende Konsolidierung und eine schwache Nachfrage in aufstrebenden Märkten hin.
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