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Nokia überträgt 65 TBit/s per Unterseekabel

Die Nokia-Tochter Alcatel-Lucent Submarine Networks hat über ein Glasfaserkabel mit 6600 Kilometern Länge einen Durchsatz von 65 Terabit pro Sekunde (TBit/s) erreicht. Das entspricht der Übertragung von 10 Millionen HDTV-Kanälen gleichzeitig und bedeutet einen neuen Rekord unter Praxisbedingungen. Die neue Übertragungstechnik lieferte Bell Labs, das ebenfalls zu Nokia gehört.

Die Geschwindigkeit liegt zugleich 5 TBit/s über der des Unterseekabels „Faster“ zwischen den USA und Japan, das ein Konsortium um Google mit 300 Millionen US-Dollar finanziert hat: Es erzielt einen Durchsatz von bis zu 60 TBit/s, von denen 10 TBit/s übrigens Google vorbehalten sind, um Nutzer schnellen Zugang zu seinen Diensten zu ermöglichen. Dazu gehörten auch Kunden von Google Apps und der Cloud Platform. Die zugrunde liegende Technik stammt überwiegend von NEC.

Auch Alcatel-Lucent Submarine Networks gehört zu den führenden Anbietern von Glasfaserkabeln für eine Tiefsee-Verlegung. Bisher hat es nach eigenen Angaben 580.000 Kilometer Kabel verlegt. Zu Nokia kam es wie die Bell Labs im vergangenen Jahr mit dem Kauf von Alcatel-Lucent für 15,6 Milliarden Euro.

Im Test kam ein Modulationsverfahren namens Probabilistic Constellation Shaping (PCS) zum Einsatz. Es sorgt für optische Signale, die wenig anfällig für Rauschen und andere Störungen sind. PCS kam auch bei einem Versuch der Deutschen Telekom im September zum Einsatz, die damit in ihrem Überlandnetz 1 TBit/s erreichte.

Nokia weist auch darauf hin, dass unterseetaugliche, erbiumdotierte Dual-Band-Faserverstärker zum Einsatz kamen. Diese Technik wurde 1995 erstmals für ein Unterseekabel eingesetzt. Modulationsverfahren wie PCS haben die Kapazität seither auf etwa das 13.000-Fache gesteigert.

„Dieser neue Rekord ist der jüngste in einer langen Reihe von Erfolgen von Alcatel-Lucent Submarine Networks in den letzten 20 Jahren, die die Langstreckenübertragung von Daten revolutioniert haben“, kommentiert CTO Olivier Gautheron. „Er unterstreicht auch unsere Konzentration auf Forschung und Entwicklung, um die Messlatte für Untersee-Glasfaser weiter anzuheben. Unsere Forscher entwickeln weiter neue Lösungen, die traditionellen ebenso wie Webscale-Netzbetreibern helfen, mit den steigenden Anforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Kapazität und Kosteneffizienz klarzukommen.“

Was Google angeht, ist es nach Inbetriebnahme von „Faster“ Ende Juni 2016 nun an vier Unterseekabeln beteiligt und will sein Engagement in diesem Gebiet noch ausbauen. Beispielsweise finanzierte es 2008 ein Unity genanntes Kabel mit, das 2010 fertiggestellt wurde und ebenfalls zwischen den USA und Japan verläuft. Es liefert eine Bandbreite von 7,68 TBit/s.

Ein weiteres Unterseekabel wird mit Googles Beteiligung seit Oktober 2014 zwischen Brasilien und den USA verlegt. Die 10.556 Kilometer lange Verbindung zwischen den brasilianischen Städten Santos sowie Fortaleza und Boca Ratón in Florida wird aus sechs Glasfaserpaaren mit einer Gesamtübertragungsleistung von 64 TBit/s bestehen. Der Bau soll Ende 2016 abgeschlossen sein.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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