Der Videostreamingdienst Netflix hat sich entschieden, entgegen seinen früheren Absichten vorerst nicht nach China zu expandieren. Das teilte er anlässlich seines Finanzberichts zum dritten Quartal mit, wie The Wrap festhält.
Durch solche Lizenzabkommen erwarte man „bescheidene“ Umsätze, schreibt Netflix. Langfristig strebe man weiter an, „das chinesische Volk direkt zu versorgen und schließlich doch unseren Dienst in China zu starten.“
Netflix‘ fürs dritte Quartal gemeldete Gewinne (PDF) übertrafen die Erwartungen, wofür es unter anderem die erfolgreichen eigenproduzierten Serien „Narcos“ und „Stranger Things“ als Gründe anführte, da sie in den letzten drei Monaten für signifikantes Nutzerwachstum gesorgt hätten. Die Zahl der Abonnenten betrug weltweit am 30. September 2016 genau 86,74 Millionen; erwartet hatte Netflix 85,48 Millionen.
Der Gewinn belief sich auf 12 Cent je Aktie. Wall-Street-Analysten hatten im Schnitt mit 6 Cent gerechnet. Der Umsatz blieb allerdings mit 2,16 Milliarden Dollar unter den erwarteten 2,28 Milliarden Dollar zurück. Netflix‘ Aktienkurs legte dennoch nach der Ankündigung um rund 20 Prozent zu.
Vermutlich herrschte Erleichterung vor, nachdem Netflix im zweiten Quartal nach einer US-Preiserhöhung deutlich langsamer als erwartet wuchs. Statt der anvisierten 2,5 Millionen Neukunden konnte es nur 1,7 Millionen gewinnen, wie es im Juli wissen ließ.
Noch im Januar auf der CES hatte Netflix-CEO Reed Hastings deutlich gemacht, wie sehr seine Strategie auch eine Expansion nach China einschloss. Damals erschloss es auf einen Streich 130 weitere Nationen – darunter Indien. In vielen ist Netflix allerdings nur in englischer Sprache verfügbar. Hastings erklärte dazu, die Länderzahl von insgesamt 190 weltweit täusche: „Wir haben noch China vor uns – und damit ein Viertel der Welt.“
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