Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat erneut entlassen. Das wurde anlässlich der Veranstaltung Linux Plumbers bekannt, einer nur für eingeladene Entwickler zugänglichen Konferenz: Mehrere Programmierer berichteten dort, von HPE eine Kündigung erhalten zu haben. Das Unternehmen bestätigte den Vorgang ZDNet.com auf Nachfrage.
Für HPE äußerte ein Sprecher: „Diese Änderungen sind Teil einer unternehmensweiten Strategie, HPE zu der erforderlichen Belegschaft zu verhelfen, um ein agileres, kundenfokussiertes und auf Partner ausgerichtetes Unternehmen zu sein.“ Zur Zahl der wegfallenden Stellen und der voraussichtlichen Dauer der Umsetzung wollte er sich nicht äußern.
Mutmaßlich besteht ein Zusammenhang mit der Überführung diverser nicht zum Kerngeschäft gehörender HPE-Software-Angebote in ein Joint Venture mit Micro Focus. Dazu hatte Mitte Oktober General Manager Chris Hsu gesagt: „Wir setzen eine neue Produktsegmentierungsstrategie um, die sicherstellt, dass wir die richtigen Ressourcen hinter den Geschäftsmöglichkeiten mit dem höchsten Wert haben. Gleichzeitig investieren wir weiter in die missionskritischen Anwendungen, auf die sich unsere Kunden verlassen.“
Bei der Umsetzung sei man stärker als je bedacht auf „finanzielle Verpflichtungen“, sagte Hsu. Und Finanzchef Tim Stonesifer fügte hinzu, man wolle weitere Verbesserungen im Betrieb vornehmen. Beides ließ bereits Entlassungen erwarten.
Die jetzige Runde Stellenstreichungen dürfte nicht die letzte sein. Stonesifer beschrieb das gesamte Jahr 2017 als „Jahr des Übergangs“ – und knüpfte damit an Formulierungen von CEO Meg Whitman von vor drei Jahren an.
Micro Focus ist ein britisches Softwarehaus. Der Wert der Transaktion liegt bei etwa 8,8 Milliarden Dollar. HPE wird zu 50,1 Prozent an dem Joint Venture beteiligt sein, von dem es rund 4,5 Milliarden Dollar Jahresumsatz erwartet – und zunächst erst einmal 2,5 Milliarden Dollar in bar.
Mit der Ankündigung des Spin-offs meldete HPE im September einen Quartalsgewinn von 2,8 Milliarden Dollar oder 1,32 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 12,2 Milliarden Dollar. Das bedeutet einen Rückgang von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ohne Abschreibungen machte es 49 US-Cent Gewinn pro Aktie. Anleger hatten 45 Cent je Aktie nach Non-GAAP und mindestens 12,64 Milliarden Dollar Umsatz erwartet.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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