Windows 10 kann recht umfassend an die eigenen Anforderungen angepasst werden. Dazu stehen in der Einstellungs-App zahlreiche Optionen zur Verfügung. Über Registry und Zusatztools lassen sich zusätzliche Anpassungen an der Oberfläche vornehmen. Dabei geht es nicht nur um grafische Spielereien, sondern auch um ein effizientes Arbeiten, wobei Befehle und Menüs erweitert oder gekürzt werden. Auch das Startmenü und die Taskleiste lassen sich für eine höhere Produktivität optimieren.
Über Einstellungen\Personalisierung stehen alle Optionen in Windows 10 bereit, um die Oberfläche an die eigenen Anforderungen anzupassen. In den einzelnen Menüs sind weitere Menüs zu finden, die eine speziellere Anpassung erlauben.
Auf der linken Seite stehen die Menüpunkte Hintergrund, Farben, Sperrbildschirm, Designs, Start und Taskleiste zur Verfügung. Jeder Menüpunkt bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten für die Anpassung der Windows 10-Oberfläche, die nach der Auswahl auf der rechten Seite erscheinen. Viele Einstellungen lassen sich auch in den Richtlinien definieren. Dabei stehen Gruppenrichtlinien in Windows Server 2012 R2/2016 zur Verfügung, oder die lokalen Richtlinien in Windows 10. Soll die Einstellungen per Richtlinie vorgegeben werden, müssen die aktuellen ADMX-Dateien für Windows 10 Version 1607 in Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2016 eingebunden werden.
Hier sollte aber beachtet werden, dass zahlreiche Gruppenrichtlinien-Einstellungen in Windows 10 Pro nicht funktionieren. Nur Windows 10 Enterprise bietet alle Einstellungsvarianten, zum Beispiel die Möglichkeit die Konfiguration des Startmenüs zu exportieren und über Gruppenrichtlinien zu verteilen oder die Deaktivierung der Microsoft Store-App. Microsoft hat in der TechNet eine Liste veröffentlicht, welche GPO-Einstellungen nur mit Windows 10 Enterprise und Windows 10 Education (entspricht Windows 10 Enterprise) möglich sind.
Windows 10 ist so konfiguriert, dass in regelmäßigen Abständen eine Werbung für Apps angezeigt wird, die Anwender installieren können. Dieses Verhalten lässt sich aber in den Einstellungen von Windows 10 oder über die Registry deaktivieren. Über Personalisierung\Start ist die Option „Gelegentliche Vorschläge im Menü Start anzeigen“ zu finden. Durch das Deaktivieren dieser Einstellung zeigt Windows 10 keine Vorschläge mehr an. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Werbevorschläge aus dem Microsoft Store. Der Eintrag in der Registry dafür ist an folgender Stelle zu finden:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\ContentDeliveryManager
Der Wert SystemPaneSuggestionsEnabled muss auf 0 gesetzt werden.
Neben der Möglichkeit das Startmenü in der Einstellungs-App von Windows 10 anzupassen, kann das Menü im normalen Betrieb angepasst werden. Über das Kontextmenü von Apps lassen sich diese aus dem Startmenü entfernen, die Live-Kachel-Funktion deaktivieren, oder die Größe der Kachel ändern. Am Rand des Startmenüs verwandelt sich der Mauszeiger in einen Pfeil und erlaubt die Anpassung der Größe des Startmenüs. Außerdem lassen sich die Kacheln per Drag & Drop verschieben. Klickt man oberhalb einer Kachel im Startmenü, lassen sich eigene Gruppen und Gruppennamen definieren, in dem verschiedene Kacheln zusammengefasst und gruppiert werden.
Auch die Taskleiste kann angepasst werden. Über das Kontextmenü der Suche kann das Aussehen der Suchleiste genauso angepasst werden, wie das Suchfeld von Cortana. Durch einen Klick mit der rechten Maustaste auf die Taskleiste stehen die verschiedenen Optionen zur Verfügung, auch der Bereich „Cortana“.
Über das Kontextmenü von Apps lassen sich diese an das Startmenü oder die Taskleiste anheften. Ab und zu versteckt sich die Option zum Anheften an die Taskleiste unterhalb des Menüpunktes „Mehr“. Wieviele Kacheln das Startmenü anzeigt, wird über die Einstellungs-App gesteuert. Hier können Anwender durch Aktivieren der Option „Ein“ bei „Mehr Kacheln anzeigen“ eine vierte Reihe aktivieren.
Welche Ordner überhaupt im Startmenü erscheinen sollen, können Anwender wiederum in der Einstellungs-App festlegen. Hier steht unter Personalisierung\Start der Link „Ordner auswählen, die im Menü „Start“ angezeigt werden“ zur Verfügung. Über diese Einstellungen lässt sich gezielt festlegen, welche Verzeichnisse im Startmenü überhaupt erscheinen sollen. Die Ordner lassen sich auch personalisieren, wie wir nachfolgend zeigen.
Auf der linken Seite des Startmenüs sind Icons für den Explorer, den persönlichen Ordner und die Einstellungen zu finden. Im vorherigen Tipp haben wir gezeigt, wie Standard-Ordner in diesem Bereich integriert werden können. Anwender können im Startmenü aber auch eigene Ordner integrieren. Dazu muss der folgende Ordner geöffnet werden:
%ProgramData%\Microsoft\Windows\Start Menu Places
Hier sind alle Ordner zu sehen, die im Menü angezeigt werden können, und die sich generell anpassen lassen. Der einfachste Weg einen eigenen Ordner anzuzeigen, ist das Umbenennen eines vorhandenen Ordners, der nicht benötigt wird. Anschließend müssen noch die Eigenschaften aufgerufen, und der Pfad oder die ausführbare Datei angepasst werden. Durch den Pfad „C:\WINDOWS\system32\control.exe“ lässt sich so zum Beispiel die Systemsteuerung in das Startmenü integrieren. Bei „Ausführen in“ sollte noch „C:\Windows\System32“ aufgenommen werden. Der entsprechende Ordner muss dann noch bei Personalisierung\Start über den Link „Ordner auswählen, die im Menü „Start“ angezeigt werden“ aktiviert werden.
In den Einstellungen ist über den Menüpunkt Personalisierung das Menü Farben zu finden. Hier können Anwender festlegen, dass das Startmenü oder die Taskleiste transparent sein sollen. Dazu muss die Option „Menü „Start“, Taskleiste und Info-Center transparent gestalten“ aktiviert werden.
Außerdem kann hier die Akzentfarbe von Windows gesteuert werden. Diese legt fest, in welchen Grundfarben sich die Menüs zeigen. Soll sich die Farbe nach dem jeweiligen Hintergrundbild richten, muss die Option „Automatisch eine Akzentfarbe aus meinem Hintergrund auswählen“ aktiviert sein. Auf Wunsch lässt sich die Farbe auch automatisch als Titelleisten-Farbe verwenden, indem die Funktion „Farbe in Titelleiste anzeigen“ aktiviert wird.
Für Tablets oder Notebooks kann die Aktivierung der Option „Dunkel“ bei „App-Modus auswählen“ interessant sein. Denn durch die dunkle Farbe lässt sich der Energiebedarf eines Rechners etwas senken.
Windows 10 bietet, wie bereits Windows 8.1, die Möglichkeit das Layout des Startmenüs zu exportieren. Dabei erstellt das Betriebssystem eine *.xml-Datei. Diese kann wiederum über Gruppenrichtlinien verteilt werden, sodass sich eine Gruppe von Rechnern auf einmal anpassen lässt. Das funktioniert allerdings nur mit Windows 10 Enterprise. Der Export des Startmenü-Layouts findet in der PowerShell mit dem CMDlet Export-StartLayout statt. Dazu passen Administratoren zunächst das Startmenü an und exportieren dieses als XML-Datei. Um das aktuelle Layout zu exportieren, wird der folgende Befehl verwendet:
Export-StartLayout -path <Pfad zur XML-Datei>
Administratoren in Unternehmensnetzwerken können Veränderungen im Startmenü untersagen. Dazu gibt es in den Richtlinien von Windows 10 und Windows Server 2016 die Option Startseitenlayout. Diese ist über gpedit.msc im Bereich Benutzerkonfiguration/Administrative Vorlagen/Startmenü und Taskleiste zu finden. In diesem Bereich können Administratoren auch die Layoutdatei hinterlegen, die sie vorher mit dem Cmdlet Export-StartLayout exportiert haben. Das funktioniert auch für lokale Rechner und lokale Richtlinien.
Unternehmen, die Office 2016 einsetzen, können über Gruppenrichtlinien zahlreiche Einstellungen vornehmen, auch bezüglich der Oberfläche. Dazu müssen zunächst die Gruppenrichtlinienvorlagen für Office 2016 heruntergeladen und in das Active Directory eingebunden werden. Die Gruppenrichtlinienvorlagen für Office 2016 stellt Microsoft ebenfalls kostenlos zur Verfügung.
Nach dem Download wird das das Archiv extrahiert und die ADMX-Dateien in das Verzeichnis C:\PolicyDefinitions auf den Domänencontrollern im Netzwerk kopiert. Die ADML-Dateien werden in das entsprechende Sprachverzeichnis in C:\PolicyDefinitions kopiert, zum Beispiel in das Verzeichnis de-de. Innerhalb der Richtlinie sind anschließend die Einstellungen von Office 2016 über Computerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen und Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen zu finden.
Viele Programme tragen sich in den Menüpunkt „Neu“ des Desktops ein. Dadurch wird das Menü unübersichtlich, startet langsamer, und es befinden sich viele Einträge im Menü, die schlicht und ergreifend nicht benötigt werden.
Mit der Freeware ShellMenuNew lassen sich die Einträge des Menüs bearbeiten. Das Tool muss nicht installiert werden. Nach dem Start können Einträge deaktiviert werden. Durch einen Klick auf „Open In RegEdit“ öffnet sich der Registrierungs-Editor mit dem Eintrag. So kann die Bearbeitung auch ohne das Tool durchgeführt werden und Administratoren können Einträge löschen.
Im Kontextmenü des Desktops sind häufig Apps integriert, die nicht benötigt werden, und auch dieses Menü unnötig unübersichtlich gestalten. Vor allem Verwaltungsprogramme von Grafikkarten werden häufig integriert, aber selten benötigt. Diese Einträge lassen sich aber entfernen:
Der Windows-Explorer startet in Windows 10 in einer etwas anderen Ansicht, die für viele Anwender störend ist. Die Ansicht lässt sich aber anpassen. Im Windows-Explorer ist oben rechts der Bereich „Schnellzugriff“ zu finden. Hier lassen sich Favoriten zu häufig geöffneten Verzeichnissen ablegen. Windows 10 pflegt eine automatische Liste. Diese ist aber häufig nicht gewollt. Anwender können hier festlegen, dass Windows 10 keine automatische Pflege der Favoriten vornimmt. Dazu wird mit der rechten Maustaste auf Schnellzugriff geklickt, und dann die Optionen aufgerufen. Im Bereich Datenschutz sind die beiden folgenden Optionen zu sehen:
Zuletzt verwendete Dateien im Schnellzugriff anzeigen
Häufig verwendete Ordner im Schnellzugriff anzeigen
Werden diese Optionen deaktiviert, erscheinen keine automatischen Einträge mehr. Außerdem kann hier auch der Verlauf des Explorers gelöscht werden.
Über das Auswahlmenü „Datei-Explorer öffnen für“ lässt sich festlegen, welches Verhalten der Explorer beim Öffnen hat und wie die erste Ansicht aussieht. Hier sollte „Dieser PC“ ausgewählt sein, damit auch die Laufwerke einfacher zugreifbar sind. Standardmäßig verwendet Windows 10 hier die Option „Schnellzugriff“.
Experimentierfreudige Anwender können viele Einstellungen in Windows 10 mit dem kostenlosen Tool „Winaero Tweaker“ anpassen. Während der Installation des Tools kann ausgewählt werden, dass die Installationsdateien nur extrahiert und nicht installiert werden sollen. Dadurch ist das Tool auch transportabel einsetzbar. Nach dem Start von Winaero Tweaker befinden sich auf der linken Seite verschieden Menüpunkte. Auf der rechten Seite sind die einzelnen Einstellungen zu sehen, die verfügbar sind.
Das Anmelden mit einem Benutzerkonto nicht immer zwingend notwendig. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Anwender am entsprechenden Rechner alleine arbeiten, kein weiteres Benutzerkonto existiert und kein anderer Anwender Zugriff auf das System hat. In diesem Fall ist die Anmeldung oft störender, als dass sie die Sicherheit erhöht.
Microsoft bietet dazu das Sysinternals-Tool Autologon an, mit dem schnell und einfach eine automatische Anmeldung an Computern konfiguriert werden kann. Das Tool funktioniert auch in Windows 10 mit Domänenkonten oder Microsoft-Konten. Natürlich kann die automatische Anmeldung jederzeit wieder deaktiviert werden.
Autologon verfügt über eine grafische Oberfläche und muss nicht installiert werden. Nach dem Start wird ein Fenster angezeigt, in das Benutzernamen, Kennwort und die Domäne oder Rechnername eingegeben werden, mit der zukünftig der Computer automatisch starten soll. Melden sich Anwender mit einem Microsoft-Konto an, ist die Syntax:
MicrosoftAccount\<E-Mail-Adresse >
Durch einen Klick auf Enable ist die automatische Anmeldung aktiviert. Soll diese wieder deaktiviert werden, erfolgt das über die Schaltfläche Disable. Das Tool installiert keine Erweiterungen auf dem Computer, sondern ändert lediglich Einträge in der Registry. Das Kennwort verschlüsselt das Tool, es ist aus der Registry nicht auslesbar.
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