Bahnchef Rüdiger Grube hat bestätigt, dass es ab 1.1.2017 in allen ICE-Zügen kostenloses WLAN geben wird. Er verspricht gegenüber der Deutschen Presse-Agentur außerdem, dass es ab 2018 auch die Möglichkeit gibt, Telefonate ohne Unterbrechung zu führen, auch dann, wenn Züge durch dünn besiedelte Gebiete oder Tunnel fahren.
Ab dem neuen Jahr werde es dann auch in der zweiten Klasse in allen ICE-Zügen kostenloses WLAN geben, wie bereits vor einigen Wochen angekündigt. Grube verspricht darüber hinaus auch eine deutlich bessere Netzqualität.
Ein kostenloses WLAN gibt es aber nicht ganz ohne Einschränkungen. So wird die Bahn einen Fair Use voraussetzen. Wer ein bestimmtes Volumen überschreitet, erhält nur noch eine gedrosselte Verbindung. Wer dann weiterhin mit hoher Geschwindigkeit surfen will, muss ein kostenpflichtiges Angebot wahrnehmen. Zur Höhe des Freivolumens machte Grube keine Angaben. Allerdings stellt er in Aussicht, dass die Volumen für Arbeiten und Kommunizieren im „üblichen“ Rahmen ausreichen werden.
Fahrgäste werden über einen eigenen Server im Zug auf Inhalte der Online-Videothek Maxdome zugreifen können. Nutzer sollen diese Angebote kostenlos nutzen können, ohne dafür das kostenlose Datenvolumen belasten zu müssen.
Noch etwas länger müssen sich allerdings Pendler gedulden, die regelmäßig in Regionalzügen unterwegs sind. Den Fernverkehr betreibt die Bahn „eigenwirtschaftlich“. Im Regionalverkehr hingegen hänge es davon ab, ob Bundesländer oder regionale Verkehrsverbünde den Gästen WLAN anbieten wollen. Grube erklärte aber, dass die Bahn derzeit mit Mobilfunkprovidern und Verantwortlichen Gespräche führe, um solche Angebote auch auf regionaler Ebene umsetzen zu können. Für viele Fahrgäste sei WLAN inzwischen fast so wichtig, wie ein Toilette im Zug zu haben, ergänzt Grube.
Die Züge des Fernverkehrs sollen zudem neue Technologien und Verstärker bekommen, um darüber bessere Sprachdienste anbieten zu können. Ab 2018 sollen alle Züge mit neuen Verstärkern ausgerüstet sein. Dann können auch bei schnellen Fahrten durch Tunnel Gespräche ohne Unterbrechungen geführt werden.
Grube erklärt weiter, dass es nicht angehen könne, dass im 21. Jahrhundert noch Leitungen abbrechen. Schon Ende 2017 soll die Mehrzahl der Züge so genannte Repeater bekommen. Ohne die seien Verbindungen im Zug schwierig, weil die Außenhülle kaum Signale durchlasse.
Eigenene Angaben zufolge investiert die Bahn für den Ausbau für die WLAN-Infrastruktur in den Wagen und die Mobilfunk-Repeater etwa 100 Millionen Euro für. Die verwendete Technik zur Anbindung der Züge an das Mobilfunknetz stammt von der schwedischen Firma Icomera. Sie erlaube es, aus dem fahrenden Zug heraus auf das jeweils schnellste verfügbare Datennetz – also LTE oder UMTS – zuzugreifen.
Durch die eingesetzte Multiprovider-Technik kann auf die Netze der drei deutschen Mobilfunknetzbetreiber zugegriffen werden. Dadurch, so die Bahn, lasse sich „durch intelligentes Bündeln der Netzbetreiberkapazitäten bedeutend höhere Datenvolumen verarbeiten“.
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