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Xiaomi Mi Notebook 12.5: Einbau einer NVMe-SSD

Das Mi Notebook 12.5 von Xiaomi ist mit einem Preis von 500 Euro ein sehr günstiges Windows-10-Gerät. Neben der kompakten Bauweise mit einem geringen Gewicht von etwa einem Kilogramm überzeugt es auch hinsichtlich Performance und Akkuleistung. Wer sich an dem amerikanischen Tastaturlayout und dem Import aus China nicht stört, erhält mit dem Xiaomi Mi Notebook 12.5 ein Gerät, das sich sogar noch aufrüsten lässt.

Dank eines freien PCIe-Slots im Gehäuseinneren des Xiaomi Mi Notebook 12.5 kann man beispielsweise den Speicherplatz mit einer schnellen NVMe-SSD erweitern. Für den Einbau ist ein wenig Geschick sowie ein Kreuzschlitz- und ein Torx-T5-Schraubendreher nötig. Eine ausgediente Scheckkarte hilft den aufgeschraubten aber eingerasteten Gehäusedeckel zu lösen.

Vorbereitung

Um Kratzer an der Displayrückseite zu vermeiden, sollte man das Gerät auf einer weichen Unterlage platzieren.

Xiaomi Mi Notebook Air 12.5: Öffnen des Gehäuses

Der Gehäusedeckel an der Unterseite des Xiaomi Mi Notebook 12.5 ist mit acht Schrauben befestigt. Sieben davon sind frei zugänglich und lassen sich mit einem Torx-T5-Schraubendreher lösen.

Die achte Schraube befindet sich unter dem mittleren Gummifuß unterhalb des Gelenks, das Gehäuse mit Display verbindet. Dieser ist nicht verklebt, sondern durch zwei Gumminoppen mit der Unterseite verbunden. Mit Hilfe einer Scheckkarte, die man zwischen Unterseite und Gummifuß einführt, lässt sich der Gummifuß lösen. Ein flacher Schraubendreher sollte nicht verwendet werden, da man sonst das Gehäuse verkratzt.

Sind alle Schrauben gelöst, lässt sich die Unterseite trotzdem noch nicht abnehmen. Sie ist zusätzlich noch mit kleinen Plastikhaken mit dem Gehäuse verbunden. Diese kann man aber mit einer Scheckkarte lösen, indem man sie zwischen Unterseite und Gehäuse einführt und zunächst an der oberen Kante entlang schiebt. Dabei sollte man sie nicht zu tief in den Spalt einschieben, sodass man nicht Gefahr läuft, durch die Prozedur Bauteile im Inneren des Gehäuses zu beschädigen. Die Einpresstiefe liegt allenfalls bei zwei bis drei mm. Da die Plastikhaken relativ fest mit dem Gehäuse verbunden sind, muss man die Scheckkarte mit einigem Kraftaufwand vorsichtig hin- und herschieben, sodass die Verbindung gelöst wird.

Sobald der obere Rand der Abdeckung vom Gehäuse gelöst ist, wiederholt man die Prozedur an den Seiten. Hierbei sollte man wieder beachten, dass die Einpresstiefe der Scheckkarte nur wenige Millimeter beträgt, sodass man die Bauteile des Gehäuseinneren nicht beschädigt. Wiederum bedarf es eines gewissen Kraftaufwands, dass man mit dem Hin- und Herschieben der Scheckkarte die Halterungen löst. In jedem Fall sollte man vermeiden, den Displaydeckel einfach nach hinten abzukippen, um die Halterung zu lösen. Da dieser sehr dünn ist, besteht die Gefahr, dass man den Deckel dadurch verbiegt.

An der Unterseite befinden sich keine zusätzlichen Plastikverbindungen, sodass man sie abnehmen kann, sobald man die oberen und seitlichen Verbindungen mit der Scheckkarte gelöst hat. Der freie PCIe-Steckplatz befindet sich neben der M.2-SATA-SSD.

Einbau einer NVMe-SSD

Der freie PCIe-Steckplatz enthalt zur Befestigung entsprechender Steckkarten eine Kreuzschlitzschraube, die man zunächst löst und anschließend zur Befestigung der NVMe-SSD nutzt. Dabei muss man auf das darüber verlaufende Kabel achten, dass dies nicht zwischen Steckkarte und Gehäuse eingedrückt wird.

Ist die NVMe-SSD so wie abgebildet im Gehäuse montiert, kann man den Gehäusedeckel wieder anbringen und verschrauben. Hierzu positioniert man diesen zunächst bündig ans Gehäuse und drückt auf die seitliche Ränder, sodass die einzelnen Plastikhalterungen ins Gehäuse einrasten. Dieser Vorgang wird durch ein hörbares Einrastgeräusch signalisiert. Anschließend wiederholt man diesen Vorgang mit dem oberen Rand. Jetzt sollte die Displayabdeckung bündig mit dem Gehäuse abschließen. Zu guter Letzt verschraubt man die Unterseite mit dem Gehäuse und setzt den mittleren Gummifuß wieder in die Originalposition, sodass die mittlere Schraube am Rand zum Displaygelenk wieder verdeckt wird.

Jetzt kann man das Xiaomi Mi Notebook Air 12.5 wieder einschalten. Die von Samsung zur Verfügung gestellte NVMe-SSD 960 Pro ist bereits formatiert, sodass sie nach dem Start von Windows 10 sofort betriebsbereit ist. Möglicherweise muss man aber bei einem anderen Modell mit dem in Windows 10 integrierten Tool Datenträgerverwaltung die SSD zunächst formatieren.

Die NVMe-SSD Samsung 960 Pro liefert deutlich bessere Leistungsdaten als die eingebaute SATA-SSD Samsung CM871a (MZNTY128HDHP). Bei sequentiellen Zugriffen erzielt sie etwa eine drei-mal höhere Datenrate. Noch drastischer fällt der Unterschied bei den für die Praxis wesentliche bedeutenderen zufälligen Schreib- und Leseoperationen aus. Hier kann sie eine bis zu sieben Mal höhere Leistung erzielen. Dies zeigt sich auch bei den Praxistests des für die Leistungsanalyse genutzten AS SSD-Benchmark: Das Kopieren einer ISO bewältigt die Samsung SSD 960 Pro in 2,29 Sekunden, während die SATA-SSD dafür 9,53 Sekunden benötigt. Auch beim Kopieren von Programmen und Spielen geht die NVMe-SSD mit 5,56 Sekunden und 3,18 Sekunden deutlich schneller zu Werke als die SATA-SSD, die dafür 17,96 Sekunden und 13,62 Sekunden benötigt.

Da die NVMe-SSD deutlich höhere Leistungswerte bietet als die eingebaute SATA-SSD, ist es natürlich empfehlenswert die Samsung 960 Pro als Boot-Medium für Windows 10 zu nutzen. Auch das ist möglich: Im Test lässt sich Windows 10 problemlos auf der 960 Pro installieren.

Fazit – Xiaomi Mi Notebook 12.5: Einbau einer NVMe-SSD

Mit einem Torx-T5- und einem Kreuzschlitzschraubendreher sowie einer ausgedienten Scheckkarte und etwas Geschick lässt sich das Xiaomi Mi Notebook 12.5 mit einer schnellen NVMe-SSD erweitern. Es muss ja nicht die für den Test verwendete Samsung 960 Pro mit 2 Terabyte Speicherplatz sein – schließlich kostet das Modell deutlich mehr als das gesamte Xiaomi-Notebook – doch mit einer preisgünstigeren Variante ist der Speicherausbau sicher für viele Anwender eine Option.

Klar ist aber auch, dass das mehr an Leistung in der Regel mit einem höheren Energieverbrauch verbunden ist. Während des SSD-Benchmarks benötigt das Xiaomi Mi Notebook 12.5 mit der eingebauten SATA-SSD etwa 12 Watt, mit der NVMe-SSD sind es circa 15 Watt.

Nützliche Links

HIGHLIGHT

Xiaomi Mi Notebook Air 12.5 im Test

Mit dem Mi Notebook Air 12.5 bietet der chinesische Hersteller Xiaomi ein Windows-10-Gerät, das nicht nur hinsichtlich Design und Gewicht überzeugen kann. Auch Akkulaufzeit und Performance sind in Ordnung. Und der Preis erst recht. Ein paar Einschränkungen gibt es aber auch.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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