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US-Wahlnacht: „Moving to Canada“ wird zum populären Suchbegriff

Als sich in der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch der überraschende Wahlsieg von Donald Trump abzeichnete, suchten viele niedergeschlagene und auswanderungswillige US-Bürger bei Google nach Informationen über Kanada. Gleichzeitig wurde die Website der kanadischen Einwanderungsbehörde vorübergehend unerreichbar.

Donald Trump bei einer Rede auf der Conservative Political Action Conference 2015 in Washington (Bild: CC BY-SA 3.0, Gage Skidmore)

„Moving to Canada“ erreichte als Suchbegriff bei Google den Höhepunkt, als der republikanische Präsidentschaftskandidat Trump wahlentscheidende Bundesstaaten gewann und sein Sieg damit immer wahrscheinlicher wurde. Dass die Auswanderungswünsche mit Trump zusammenhingen, zeigten auch ähnliche Suchbegriffe wie „Moving to Canada if Trump Wins“. Prominente wie Cher, Barbra Streisand, Bryan Cranston und Amy Schumer hatten bereits Pläne über eine Flucht in das nördliche Nachbarland öffentlich gemacht – ihnen galt bei Google die Suche nach „Celebrities Moving to Canada“.

Kein Zufall war es sicher auch, dass etwa um dieselbe Zeit die Website der kanadischen Regierung unerreichbar wurde, die über Einwanderung und Staatsbürgerschaft informiert. Dazu nahm die Einwanderungsbehörde CIC (Citizenship and Immigration Canada) auf ihrem Twitter-Konto nicht Stellung. Als Lockruf nach Kanada sahen aber manche einen früher am Abend dort abgesetzten Tweet: „In Kanada werden Einwanderer ermutigt, ihre kulturellen Traditionen mitzubringen und mit ihren Mitbürgern zu teilen.“

Der Tech-Journalist Nick Bilton interpretierte den Ausfall der kanadischen Seite als eines der Zeichen, die für einen sicheren Trump-Wahlsieg sprachen. „Das ist jetzt der Stand der Dinge“, schrieb er. „Die DOW-Futures sind um 750 Punkte abgedriftet. Der Dollar fällt. Und Kanadas Einwanderungs-Website ist eben abgestürzt.“ Später wurde die Site wieder erreichbar. Sie reagierte allerdings nur langsam, und auch derzeit kann der Aufruf noch immer einige Geduld erfordern.

Die von Trump ausgelöste Suche nach Kanada-Auswanderung machte sich schon im Frühjahr erstmals in der Google-Statistik bemerkbar. Als der im Silicon Valley wenig beliebte Trump am Super Tuesday die Vorwahlen in mehreren US-Bundesstaaten für sich entschied, wollten innerhalb von vier Stunden 350 Prozent mehr Nutzer von der Suchmaschine wissen, wie ein Umzug nach Kanada machbar ist.

Völlig neu ist dieser Trump-Effekt nicht. Ähnliches Interesse an der Flucht in den Norden kam 2004 auf, als George W. Bush sich seine zweite Amtszeit sichern konnte. Eine breite Auswanderungswelle aus den USA wurde daraus aber vermutlich schon deshalb nicht, weil eine kanadische Daueraufenthaltsbewilligung gar nicht so einfach zu erlangen ist.

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ZDNet.de Redaktion

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