Auf dem Fujitsu Forum diese Woche in München haben sich Top-Manager des Unternehmens erneut zum Standort Augsburg bekannt. In seinem Werk dort fertigt das Unternehmen PCs, Workstations und Notebooks, aber auch Server- und Storage-Systeme. Es ist damit das letzte verbliebene große PC-Werk eines internationalen Herstellers in Deutschland. Firmen wie Wortmann oder Bluechip, die auch in Deutschland fertigen, konzentrieren sich auf den deutschsprachigen Raum.
Fujitsu bestätigte auf der Veranstaltung in München aber auch, dass es wie Anfang Oktober berichtet, Gespräche mit Lenovo über eine Zusammenarbeit im PC-Markt gibt. Das PC-Geschäft schwächelt bekanntlich seit Jahren und weltweit. Eine nachhaltige Erholung ist trotz einzelner Lichtblicke nicht zu erwarten, eher eine Einpendeln auf dem aktuellen Niveau. Eine gewisse Nervosität rund um das PC-Werk in Augsburg war also durchaus berechtigt.
Auf dem Fujitsu Forum in München konnte das Unternehmen die Gemüter nun zumindest teilweise beruhigen. Die gute Nachricht überbrachten Top-Manager Rolf Werner, Head of Central Europe und Vera Schneevoigt, Senior Vice President. Da Schneevoigt das internationale Produktgeschäft leitet ist sie auch für das Werk in Augsburg verantwortlich.
Den beiden Managern zufolge gibt es „Sondierungen“ zwischen Fujitsu und Lenovo. Die Gespräche drehen sich um eine „globale strategische Zusammenarbeit im PC-Geschäft“. Allerdings sollen PCs weiterhin Teil des Fujitsu-Portfolios bleiben. Und nicht nur PCs: Laut Werner und Schneevoigt soll die ganze Palette an Endgeräten, von Thin Clients über Workstations bis hin zu Notebooks weiterhin von Fujitsu angeboten werden. Auch der Kundendienst „unverändert bestehen bleiben“, ebenso die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern.
Die Niederlassung in Augsburg, von Fujitsu gerne stolz als „das modernste Computerwerk Europas“ bezeichnet, scheint also auf absehbare Zeit erhalten zu bleiben. Das Werk ist laut Schneevoigt allerdings schon jetzt „mehr ein Campus“ als eine Produktionsstätte. Dort finde ein großer Teil der Entwicklungsarbeit für neue Produkte statt und rund 200 Mitarbeiter in Augsburg gehörten den Entwicklungsabteilungen an.
Das wiederum kann man durchaus als versteckten Hinweis darauf deuten, dass die eigentliche PC-Produktion in Augsburg auf lange Sicht doch noch gefährdet sein könnte. Beispielsweise könnten sich Lenovo und Fujitsu darauf einigen, dass auch die Fertigung der PCs und Notebooks beispielsweise in China erfolgt. Gute Chancen hat in Augsburg wohl aber auch langfristig die Vorbereitung kundenindividuelle Server und Storage-Systeme. Diese Aufgabe wird man sicher nicht in entfernte Länder verlagern wollen, da hier Geschwindigkeit ein wesentliches Plus ist.
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