CheckPoint hat eine neue Android-Malware entdeckt, die offenbar schon mehr als eine Million Geräte infiziert hat. Sie stiehlt die Authentifizierungs-Tokens des Google-Kontos, um Daten von Google Play, Gmail, Google Fotos, Google Docs, G Suite, Google Drive und anderen Google-Diensten zu entwenden. Die Verbreitung des Gooligan genannten Schädlings erfolgt bisher allerdings nur über App Stores von Drittanbietern und nicht über Googles eigenen Marktplatz Google Play.
„Die Motivation ist das Bewerben von Apps, nicht das Stehlen von Informationen“, bestätigt Adrian Ludwig, Direktor für Android-Security bei Google, in einem Blogeintrag. Gooligan, eine Variante der seit 2014 bekannten Malware-Familie Ghost Push, nutze öffentlich bekannte ungepatchte Schwachstellen in älteren Android-Versionen, um die für die Installation von Apps benötigten Berechtigungen zu erhalten. Google habe bereits begonnen, die von Gooligan installierten Apps wieder von den betroffenen Geräten zu entfernen.
„Wir haben automatisierte Tools benutzt, um nach betrügerischen Aktivitäten der betroffenen Google-Konten zu suchen. Es wurden keine gefunden“, ergänzte Ludwig. Es gebe auch keine Hinweise darauf, dass es sich um zielgerichtete Angriffe handele. Der Anteil der betroffenen G-Suite-Kunden liege zudem bei unter 0,1 Prozent.
Um sich vor Ghost Push und allen Varianten inklusive Gooligan zu schützen, rät Ludwig zur Installation der aktuellsten Android-Patches. Das ist für die meisten Android-Nutzer jedoch leichter gesagt als getan, denn viele Hersteller versorgen ihre Geräte nur sporadisch oder gar nicht mit Updates – nicht einmal innerhalb der eigenen Garantiezeit. In der Regel können nur Käufer von Premium-Geräten von einer guten Update-Versorgung ausgehen.
Gooligan zeigt aber nicht nur die Probleme auf, die sich aus einer schlechten Update-Versorgung ergeben, sondern auch das Risiko, das Nutzer eingehen, wenn sie Apps aus nicht vertrauenswürdigen Quellen herunterladen. Zwar ist es Hackern auch schon gelungen, Schadsoftware in den Play Store einzuschleusen, die mit Abstand meisten Betrugsversuche erkennt Google jedoch und verhindert deren Verbreitung über den Play Store. CheckPoint weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass einige der unerwünschten Apps, die Gooligan unerlaubt herunterlädt und installiert, auch im Play Store angeboten werden.
Wie Sie Ihr persönliches Internet der Dinge vor versteckten Gefahren schützen
[mit Material von Joan E. Solsman und Richard Nieva, ZDNet.com]
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