Die in der vergangenen Woche veröffentlichte Final von Chrome 55 schränkt die Nutzung von Flash-Inhalten auf Websites weiter ein. Ab Werk gibt der Browser nun grundsätzlich HTML-5-Inhalten den Vorzug. Um vereinzelten auf Adobe Flash basierenden Content sehen zu können, müssen Nutzer zuerst eine Meldung bestätigen und damit das Flash-Plug-in aktivieren, wie 9to5Google berichtet.
Google will mit der Änderung den Druck auf Websiteanbieter erhöhen, ihre Inhalte von Adobe Flash auf HTML5 zu übertragen. Das erlaubt es Nutzern, auf Adobes Flash-Plug-in, das Google in seinen Browser integriert hat, zu verzichten. Plug-ins – nicht nur Adobe Flash – werden für die Mehrzahl aller Browserabstürze verantwortlich gemacht. Außerdem bieten sie Hackern eine größere Angriffsfläche. Speziell Adobe Flash ist leider auch für zahlreiche Sicherheitslücken bekannt, die das Einschleusen und Ausführen von Schadcode erlauben.
Eine weitere Neuerung von Chrome 55 verbessert die Darstellung von Texten. Die neue Browserversion unterstützt nun eine automatische Silbentrennung per Cascading Style Sheets (CSS). Bei automatischen Zeilenumbrüchen kann der Browser nun die Silben von Wörtern korrekt trennen, was die Lesbarkeit erhöht.
Die Entwickler haben aber auch die JavaScript-Engine V8 überarbeitet. Ihnen zufolge verbraucht Chrome 55 bei der Darstellung beliebter Websites vor allem auf Geräten mit wenig Hauptspeicher nun deutlich weniger RAM als zuvor. Als Beispiele nennt Google Soziale Netzwerke, Nachrichten-Sites und den Videodienst Youtube. Die Seite der New York Times soll nun nur noch 18 MByte statt wie zuvor mehr als 50 MByte benötigen. Auch bei anderen Seiten soll der Verbrauch um mehr als 50 Prozent sinken.
Die Verbesserungen werden durch die Weiterentwicklung der im vergangenen Jahr eingeführten Funktion „Garbage Collector“ erreicht. Ihre Aufgabe ist es, von Chrome nicht mehr benötigten Speicher freizugeben. Auch andere Browser wie Firefox und Internet Explorer beherrschen diese Technik. Darüber hinaus gibt Chrome 55 nun die Speicherbereiche schneller frei, die für die Verarbeitung von Skripten im Hintergrund benötigt werden – während die Website geladen wird. Hier sollen die Einsparungen gegenüber Chrome 53 bei durchschnittlich rund 40 Prozent liegen.
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