Hacker erbeuten Kontodaten von mehr als 87 Millionen Dailymotion-Nutzern

LeakedSource liegen nach eigenen Angaben 87,6 Millionen E-Mail-Adressen und Nutzernamen von Nutzern des Videodienstes Dailymotion vor. Die Daten, die von einem unbekannten Hacker stammen, wurden demnach bei einem Angriff am 20. Oktober entwendet.

Allerdings erbeutete der Hacker nur zu 18,3 Millionen Konten auch die zugehörigen Passwörter. Sie sind zudem mit der Hashfunktion Bcrypt verschlüsselt. Sie gilt als recht sicher, ist jedoch unter Umständen anfällig für Wörterbuch- und Brute-Force-Angriffe.

Einen Auszug der Daten stellte LeakedSource ZDNet USA zur Verfügung. In mindestens einem Fall war es möglich, mithilfe eines frei verfügbaren Online-Tools ein Passwort zu entschlüsseln und es mit der zugehörigen E-Mail-Adresse eindeutig Dailymotion zuzuordnen. Damit sollte ausgeschlossen sein, dass die Daten aus einer anderen Quelle als Dailymotion stammen.

Alexa führt das zum französischen Medienkonzern Vivendi gehörende Videoportal auf Rang 113 seiner Liste der am häufigsten besuchten Websites. Stand Januar 2015 hatte Dailymotion mehr als 137 Millionen monatlich aktive Nutzer. Wie viele davon auch ein eigenes Konto besitzen, ist nicht bekannt.

Ein Sprecher des Unternehmens wollte den Bericht von LeakedSource nicht kommentieren. Auch wenn nur bei einem Bruchteil der Konten die zugehörigen Passwörter kompromittiert wurden, sollten alle Nutzer des Videodienstes vorsorglich ihre Kennwörter ändern. Das gilt selbstverständlich auch für die Dienste, für die sie das fragliche Passwort ebenfalls verwendet haben.

Mit fast 88 Millionen Betroffenen gehört die Dailymotion-Datenbank nicht zu den gravierendsten Datenverlusten des Jahres 2016. Im November war bekannt geworden, dass der Kontaktbörse Adult Friend Finder Daten von über 400 Millionen Nutzern gestohlen wurden. LeakedSource war es nach eigenen Angaben zudem gelungen, bei den ihm vorliegenden Daten fast alle Passwörter zu entschlüsseln.

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[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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